Politik

Ärger mit Brüssel Österreich soll Skilehrer willkommen heißen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Wer Ski-Lehrer in Österreich werden will, hat es nicht leicht. Zumindest dann nicht, wenn er aus dem Ausland kommt. Viele Hürden gilt es dann zu überwinden - das handelt der Alpenrepublik nun Ärger mit der EU-Kommission ein.

Österreich bekommt von der EU-Kommission eine gelbe Karte, weil es sich aus Brüsseler Sicht gegen Skilehrer aus anderen EU-Staaten abschottet. Unter anderem sei es im Bundesland Tirol möglich, ausländischen Skilehrern Kurse für einheimische Schüler zu verbieten - stattdessen dürften sie nur Schüler unterrichten, die ebenfalls aus dem Ausland kommen, kritisierte die Behörde. Sie sieht darin einen Verstoß gegen die EU-Regeln zur Freizügigkeit, zur Niederlassungsfreiheit und zum freien Dienstleistungsverkehr.

Auch die Steiermark legt aus Brüsseler Sicht Skilehrern aus anderen EU-Staaten Steine in den Weg. Um dort als Skilehrer anerkannt zu werden, müssten Bewerber auch Qualifikationen als Alpin-Skilehrer vorlegen. Wenn ein ausländischer Bewerber mit Spezialqualifikationen wie etwa "Telemark-Skilehrer" aufwarte, würden diese nicht anerkannt, bemängelte die EU.

Damit sei ihnen in der Steiermark der Skilehrer-Beruf verbaut. Die Alpenrepublik hat nun zwei Monate Zeit, auf die Vorwürfe zu antworten. Danach kann die EU-Kommission vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.

In Frankreich hatte vor kurzem ein ähnlicher Fall Aufsehen erregt. Dort wurde ein britischer Skilehrer zu 30.000 Euro Geldstrafe verdonnert, weil er jahrelang ohne französische Lizenz Unterricht gegeben hatte. Auch er berief sich auf das EU-Recht.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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