Politik

"Kirche in Not" Panik unter Christen in Mossul

Von den 5000 christlichen Familien, die noch im Jahr 2003 in der nordirakischen Stadt lebten, sind heute nur noch wenige geblieben. Täglich verlassen etwa ein Dutzend Familien Mossul.

Nach einem Anschlag in einer evangelischen Kirche im Juli 2009.

Nach einem Anschlag in einer evangelischen Kirche im Juli 2009.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Situation der Christen im Nordirak spitzt sich nach Informationen der Hilfsorganisation "Kirche in Not" weiter zu. Wenn es so weitergehe wie in den vergangenen Tagen, würden bald alle Christen die Stadt Mossul verlassen haben, zitierte das katholische Hilfswerk den Erzbischof von Mossul, Amil Shamaaoun Nona. Allein in dieser Woche seien dort vier Christen von Extremisten ermordet worden, hieß es in der in München veröffentlichten Pressemitteilung weiter. Von den 5000 christlichen Familien, die noch im Jahr 2003 in der nordirakischen Stadt lebten, seien heute nur noch wenige geblieben. Täglich verlassen nach Aussage des Erzbischofs etwa ein Dutzend Familien Mossul.

Die jüngsten Morde seien nach Aussage von Nona politisch motiviert gewesen und hätten die Vertreibung aller Christen aus der Stadt zum Ziel. Wer genau hinter den Anschlägen stecke, sei ihm nicht bekannt. Er vermute, es sei eine "politische Gruppierung, die einen Nutzen vom Verschwinden der Christen hätte". Die Stimmung unter seinen Gläubigen beschrieb der Erzbischof als "blanke Panik". Ob bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause ­ nirgendwo seien Christen in Mossul vor Mordanschlägen sicher.

Quelle: ntv.de, dpa

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