Politik

"Ein Teil Chinas" Peking lehnt Aufnahme Taiwans in UNO ab

Chinas Präsident Xi Jinping hält nichts von einer Aufnahme Taiwans in die UNO.

Chinas Präsident Xi Jinping hält nichts von einer Aufnahme Taiwans in die UNO.

(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)

Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen China und Taiwan fordert US-Außenminister Blinken eine stärkere Einbindung des Inselstaats bei den Vereinten Nationen. In der Volksrepublik kommt die Idee gar nicht gut an. Ein Regierungssprecher stellt klar: Der Inselstaat sei nach wie vor "ein Teil Chinas".

China hat eine offizielle Einbindung Taiwans in die UNO mit Nachdruck abgelehnt. Taiwan habe "kein Recht, den Vereinten Nationen beizutreten", sagte ein Sprecher des Büros der Pekinger Regierung für Taiwan-Angelegenheiten bei einer Pressekonferenz. Am Vortag hatte US-Außenminister Antony Blinken eine stärkere Beteiligung Taiwans im UN-System gefordert.

"Die Vereinten Nationen sind eine intergouvernementale Organisation, die aus souveränen Staaten besteht", sagte der Sprecher Ma Xiaoguang. Taiwan aber sei "ein Teil Chinas". Die Volksrepublik sei die "einzig rechtmäßige Regierung, die das ganze China repräsentiert". Taiwanische Politiker forderte er auf, von der Idee abzurücken, dass eine Nähe zu den USA Taiwan zur Unabhängigkeit verhelfen könne.

Für Peking ist Taiwan eine abtrünnige Provinz

Die Spannungen zwischen Peking und Taipeh nehmen seit Jahren zu. Peking betrachtet Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Chinas Präsident Xi Jinping hat den chinesischen Anspruch auf eine Wiedervereinigung mit Taiwan zuletzt wiederholt bekräftigt. In den vergangenen Monaten häuften sich zudem die Vorfälle, bei denen chinesische Kampfjets in den taiwanischen Luftverteidigungsraum eindrangen.

Zuletzt sorgte US-Präsident Joe Biden mit der Zusicherung militärischer Unterstützung Taiwans bei einem möglichen Angriff Chinas für Aufsehen. Das Weiße Haus betonte jedoch umgehend, es gebe keinen Kurswechsel in der Taiwan-Politik der USA.

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Blinken hatte die UN-Mitglieder am Dienstag aufgerufen, "eine robuste, bedeutsame Beteiligung von Taiwan im UN-System und in der internationalen Gemeinschaft zu unterstützen". Taiwan sei eine "demokratische Erfolgsgeschichte", ein wichtiger internationaler Akteur und ein "geschätzter Partner und bewährter Freund".

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen begrüßte die Worte Blinkens: Sie sei "dankbar für die US-Unterstützung zur Ausweitung der internationalen Beteiligung Taiwans", schrieb sie auf Twitter. Der US-Außenminister betonte zugleich, eine Einbindung Taiwans müsse im Einklang mit der sogenannten Ein-China-Politik stehen. Die USA erkennen die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas an. 1971 verlor Taiwan seinen Sitz bei den Vereinten Nationen zugunsten der Volksrepublik China.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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