Politik

Nach McChrystals Äußerungen Pentagon verhängt Maulkorb

Die abfälligen Äußerungen des entlassenen NATO-Oberbefehlshabers in Afghanistan, McChrystal, haben jetzt Folgen für alle militärischen und zivilen Führungskräfte. Der "laxe" Umgang mit den Medien hat ein Ende.

Gates will jetzt wissen, wer wann mit wem spricht.

Gates will jetzt wissen, wer wann mit wem spricht.

(Foto: AP)

Nach den folgenschweren Äußerungen des entlassenen NATO-Oberbefehlshabers in Afghanistan, Stanley McChrystal, hat US-Verteidigungsminister Robert Gates die Regeln für Militärs im Umgang mit den Medien verschärft. Einem Memorandum von Gates zufolge müssten künftig alle Interviews oder anderen öffentlichen Auftritte von hochrangigen Soldaten und Mitarbeitern vorab dem Pentagon gemeldet werden, berichtete die "New York Times". Das gelte für Pressekontakte, die von nationalem oder internationalem Interesse sein könnten.

In dem dreiseitigen Papier mit dem Titel "Interaction with the media" ("Zusammenarbeit mit den Medien) zeigte sich Gates "betroffen", dass im Ministerium ein "laxer" Umgang mit der Presse Einzug genommen habe und geltende Regeln oder Verfahrensweisen missachtet würden. Der Minister warnte, dass er die Weitergabe von geheimen Informationen nicht tolerieren werde und die Verantwortlichen belangt würden. Das Memo ging an militärische und zivile Mitarbeiter in Führungsverantwortung.

Die neue Order sei eine Reaktion auf das PR-Desaster um General vor fast zwei Wochen, auch wenn die Arbeit an dem dreiseitigen Papier zur Öffentlichkeitsarbeit der US-Truppen schon vorher begonnen hätte, schreibt die Zeitung. Präsident Barack Obama hatte sich vorige Woche von seinem Oberbefehlshaber in Afghanistan getrennt, nachdem er und enge Vertraute sich in einem Zeitschriften-Artikel abfällig über Regierungsmitglieder und Diplomaten geäußert hatten. So hatte beispielsweise ein Mitglied von McChrystals Team den Nationalen Sicherheitsberater James Jones als "Clown" bezeichnet.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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