Politik

Angriff auf Marine-Tanker Piraten festgenommen

Auf der Fregatte "Rheinland-Pfalz" sind sieben Piraten festgesetzt worden, die im Golf von Aden erstmals ein deutsches Kriegsschiff angegriffen hatten. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hatten die wahrscheinlich somalischen Seeräuber am Sonntag mit einem Schnellboot und Handfeuerwaffen den Marine-Tanker "Spessart" attackiert. Dieser Angriff sei durch Einheiten der EU-Marinemission "Atalanta" vereitelt worden. Über das weitere Vorgehen werde jetzt auf Regierungsebene beraten, teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit.

Verletzt wurde bei dem zweiten Angriff von Piraten auf ein deutsches Schiff innerhalb eines Monats niemand. Anfang März hatten neun Piraten erfolglos versucht, den deutschen Frachter "MV Courier" am Horn von Afrika zu kapern.

Spanische und griechische Unterstützung

Nach Angaben des Einsatzführungskommandos war das Feuer der Piraten von dem bewaffneten Schutzteam der "Spessart" mit Schüssen vor den Bug des Piratenbootes erwidert worden. Daraufhin seien die Piraten geflüchtet. Ihr Boot wurde jedoch später gestoppt. Der "Spessart" war zunächst ein spanischer Helikopter zur Hilfe geeilt. Danach griff auch das Flaggschiff der EU-Mission ein, die griechische Fregatte "Psara". Die sieben Piraten seien von einem deutsch-griechischen Team entwaffnet worden, aber in ihrem Boot geblieben.

Am 10. März hatte Deutschland neun somalische Piraten an Kenia überstellt, die eine Woche zuvor ebenfalls im Golf von Aden den deutschen Frachter kapern wollten. Die kenianische Polizei hatte die somalischen Seeräuber in der Hafenstadt Mombasa von der "Rheinland- Pfalz" übernommen.

Nach Abkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Kenia über die Strafverfolgung von Piraten, die im Rahmen der EU-Mission "Atalanta" gefasst werden, müssen sich die Seeräuber in dem ostafrikanischen Land vor Gericht verantworten. In Deutschland ist die Staatsanwaltschaft Kiel für den jüngsten Fall zuständig.

Im Falle der neun Piraten hatte die Hamburger Staatsanwaltschaft auf die Strafverfolgung in Deutschland verzichtet. Für die deutsche Anklagebehörde erfüllt Kenia trotz internationaler Kritik an seinem Rechtswesen die notwendigen "Mindeststandards" für ein Gerichtsverfahren. Auf Kenia weicht die EU aus, weil es in Somalia - Heimatland der meisten Piraten am Horn von Afrika - infolge des Bürgerkriegs keine staatlichen Strukturen gibt.

Quelle: ntv.de

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