"Straße der flämischen Unabhängigkeit" Politiker in Brüssel verhaftet
14.06.2011, 13:47 Uhr
Filip Dewinter zeigt ein Schild mit der Aufschrift "Republik-Flandern-Straße".
(Foto: REUTERS)
Belgien ist seit einem Jahr ohne gewählte Regierung. Die flämischen Nationalisten sehen das Land als gescheitert an. Die einzige Alternative sei "eine Unabhängigkeit Flanderns". Als Spitzenpolitiker der Partei eine Straße in Belgien symbolisch in "Straße der flämischen Unabhängigkeit" umbenennen, werden sie verhaftet.

Gerolf Annemans, Fraktionschef in der belgischen Abgeordnetenkammer, verschwindet in einem Polizeifahrzeug.
(Foto: REUTERS)
Mehrere Spitzenpolitiker der flämischen Rechtsextremen sind wegen einer verbotenen Protestaktion in Brüssel im Zuge der belgischen Regierungskrise in Handschellen abgeführt worden. Der Präsident der rechtextremen Partei Vlaams Belang, Bruno Valkeniers, und sein Fraktionschef im flämischen Parlament, Filip Dewinter, wurden in der Nähe des Sitzes der belgischen Regierung von der Polizei ohne Gegenwehr festgenommen. Sie sollten mit weiteren Parteimitgliedern auf eine Polizeiwache gebracht werden.
Dewinter hatte zuvor die Straße, an der neben dem Regierungssitz auch das belgische Parlament liegt, symbolisch in "Straße der flämischen Unabhängigkeit" umgetauft. "Ein Jahr nach den Wahlen ist klar, dass Belgien gescheitert ist und dass die einzige Alternative ist, auf eine Unabhängigkeit Flanderns zuzugehen", sagte Dewinter. An dem Ort sind politische Demonstrationen generell untersagt.
Am Montag war es genau ein Jahr her, dass Belgien nach dem Sturz der Regierung von Yves Leterme ein neues Parlament gewählt hatte. Bisher konnte aber noch keine neue Koalition vereinbart werden. Die Krise hat ihre Ursachen vor allem im anhaltenden Streit der großen Sprachgruppen der Flamen und Frankophonen.
Quelle: ntv.de, AFP