Auch Razzia in Dortmund Polizei durchsucht Flüchtlingsheim
22.12.2016, 09:44 Uhr
Die Polizei hat am Morgen ein Flüchtlingsheim in NRW durchsucht.
(Foto: dpa)
Auf der Suche nach dem Terror-Verdächtigen Anis Amri durchsucht das SEK ein Flüchtlingsheim in Nordrhein-Westfalen. Medien berichten auch von Durchsuchungen in Dortmund. Ob sie in Zusammenhang mit Amri stehen, ist noch nicht bestätigt.
Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt haben Polizisten eine Flüchtlingsunterkunft im nordrhein-westfälischen Emmerich durchsucht. Dort soll der Tatverdächtige Anis Amri laut Medieninformationen einige Zeit lang gewohnt haben. Die Aktion am Donnerstagmorgen, an der schätzungsweise 100 Beamte beteiligt waren, darunter Spezialeinsatzkräfte, war nach etwa einer Stunde beendet. Über das Ergebnis ist noch nichts bekannt.
Bereits am Mittwoch hatten Polizisten in der Nähe der Unterkunft Position bezogen. Doch die Durchsuchung des Gebäudes, in der alleinstehende Männer untergebracht sind, blieb aus. Die schwer bewaffneten Beamten bleiben auf Distanz. Der Grund: Angeblich soll der Durchsuchungsbeschluss ungültig sein - offenbar wegen Schreibfehlern. Ein Sprecher der Polizei wollte sich zu der Durchsuchung nicht näher äußern und verwies auf den Generalbundesanwalt. Aus Karlsruhe war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
Auch in Dortmund soll es Durchsuchungen gegeben haben. Darüber berichtet ein Reporter der "Bild"-Zeitung, der vor Ort war. Im zufolge schlugen SEK-Beamte die Tür eines Wohnhauses ein. Allerdings gibt es bislang weder eine Bestätigung des Einsatzes, noch ist klar, ob die Razzia im Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin steht.
Polizei überprüfte Mann in Berlin
Am Mittwochabend hatten Medien berichtet, dass ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei außerdem zwei Wohnungen in der Hauptstadt gestürmt habe. Dies dementierte Polizeisprecher Winfrid Wenzel jedoch. Im Berliner Stadtteil Kreuzberg sei lediglich ein Mann überprüft worden, so der Sprecher. Es habe sich aber nicht um den Gesuchten gehandelt. Der Einsatz habe auch nicht in einer Wohnung stattgefunden.
Die Polizei fahndet im Zusammenhang mit dem Berliner Anschlag bundesweit nach einem dringend tatverdächtigen Tunesier. Der gesuchte Anis Amri hielt sich in der Vergangenheit unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Berlin auf. Im Fußraum des Führerhauses des Lkw, der am Montagabend in den Berliner Weihnachtsmarkt gerast war, waren seine Duldungspapiere gefunden worden. Das Dokument war nach Medienangaben im Kreis Kleve ausgestellt worden.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa