Maoisten in Peru Polizei fasst letzten Rebell
05.03.2012, 11:06 Uhr
Für Präsident Humala, der seit Sommer 2011 regiert, ist die Festnahme eines der letzten Rebellen aus den Anden ein Erfolg.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die peruanische Gruppe "Leuchtender Pfad" besteht schon seit 1992 nur noch aus Splittergruppen. Jetzt nimmt die Polizei einen der letzten Anführer der maoistischen Rebellen fest. Walter Díaz Vega droht eine Anklage wegen Terrorismus.
Die peruanische Polizei hat den Anführer einer Splittergruppe der maoistischen Rebellenbewegung "Leuchtender Pfad" gefasst. Walter Díaz Vega, auch bekannt unter den Kampfnamen "Freddy" und "Percy", sei in der Berggegend von Alto Huallaga im Nordosten Perus gefasst worden, teilte die Polizei mit. Díaz Vega soll nach Lima gebracht und dort vor Gericht gestellt werden. Ihm droht eine Anklage wegen Terrorismus.
Der Leuchtende Pfad ist eine maostische Gruppe in Peru. Sie entstand Ende der 1960er-Jahre. In den 70er- und 80er-Jahren sorgten die Rebellen für teilweise bürgerkriegsähnliche Zustände in Peru. Es ging im Kern um mehr Rechte für die indigene Bevölkerung, die in Peru etwa 70 Prozent ausmacht. 1992 entstanden mehrere Splittergruppen, nachdem der Hauptanführer Abimael Guzmán festgenommen worden war.
Díaz Vega soll der Nachfolger von Florindo Flores alias Artemio sein, der Mitte Februar nach einem heftigen Feuergefecht verletzt gefangen genommen worden war. Der 47 Jahre alte Artemio hatte eine der beiden verbliebenen Splittergruppen des "Leuchtenden Pfades" geführt, die in den 1980er und 1990er Jahren einen blutigen Krieg gegen den Staat geführt hatte. Etwa 70.000 Menschen starben während des langjährigen Konflikts, der erst mit der Festnahme der wichtigsten Rebellenführer Anfang der 1990er Jahren abflaute.
Der jetzt festgenommene Díaz Vega soll versucht haben, eine Kommandoeinheit aufzustellen, um Informanten innerhalb der mittlerweile geschwächten Gruppe zu lynchen, die der Polizei bei der Festnahme "Artemios" geholfen haben sollen.
Eine letzte verbliebene Gruppe des "Leuchtenden Pfades" soll am Fluss Apurimac im Südosten Perus aktiv sein. Sie wird nach Medienberichten vor allem mit Drogenhandel in Verbindung gebracht. Die Rebellenbewegung hatte sich 1992 nach der Festnahme ihres Gründers und Anführers Abimael Guzman und anderer Kommandeure aufgespalten.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP