Politik

Schöne neue Bundeswehr Prämien für Freiwillige

Wer freiwillig zum Bund geht, soll auch etwas davon haben.

Wer freiwillig zum Bund geht, soll auch etwas davon haben.

(Foto: dpa)

Der Bund will nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" den nach der Abschaffung der Wehrpflicht geplanten Freiwilligen Wehrdienst mit zahlreichen Anreizen interessant machen. Der Gesetzentwurf sehe ein dreifaches System finanzieller Anreize sowie Angebote zu Führerscheinen, Freizeitvergünstigungen und Weiterbildungselementen vor, schreibt das Blatt.

So sollen 2011 die Interessenten pro Monat 19,20 Euro Zuschlag zum normalen Wehrsold erhalten. Dazu kämen pro Verpflichtungsmonat 100 Euro Weiterverpflichtungsprämie und am Ende ein Entlassungsgeld von 76,80 Euro pro geleistetem Monat. Nach dem Gesetzentwurf werden am 1. Mai 2011 letztmals Wehrpflichtige eingezogen. Man baue darauf, dass sich die meisten der spät eingezogenen jungen Männer für den besser entlohnten Freiwilligen Wehrdienst entschieden, heißt es.

Gravierende Folgen für Unis

Die Hochschulrektorenkonferenz rechnet wegen der Aussetzung der Wehrpflicht mit neuen Zulassungsbeschränkungen an den deutschen Universitäten. "Die Situation spitzt sich durch die Aussetzung der Wehrpflicht weiter zu", sagte HRK-Präsidentin, Margret Wintermantel, "Mitteldeutschen Zeitung". Grund sei der zu erwartende Andrang zusätzlicher Studienanfänger und der darüber ausgebrochene Streit zwischen Bund und Ländern um die Übernahme der Kosten.

Der Hochschulpakt II sei schon jetzt viel zu gering bemessen, kritisierte Wintermantel. "Nun kommen 2011 voraussichtlich etwa 30. 000 bis 40.000 Anfänger zusätzlich dazu." Sie forderte deshalb eine Aufstockung der Gelder. Ansonsten müsse es weitere Zulassungsbeschränkungen geben. "Das können wir nicht wollen - weder im Sinn der Bewerberinnen und Bewerber noch im Sinne unserer Volkswirtschaft, die ganz wesentlich auf dem hohen Bildungsniveau der Beschäftigten fußt", warnte Wintermantel.

Weitreichende Konsequenzen

t. Danach soll die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 ausgesetzt werden, die Truppe soll zudem von bislang 250. 000 auf 185.000 Soldaten verkleinert werden. Unklar ist noch, wie der zu erwartende Ansturm auf die Hochschulen durch das Aussetzen des Wehrdienstes finanziert werden soll. Das Bildungsministerium rechnet mit bis zu 59.000 zusätzlichen Studienanfängern.

Laut HRK studieren in Deutschland derzeit 2,2 Millionen Menschen. Jährlich gibt es rund 440.000 Studienanfänger. Die Situation verschärft sich nach Angaben des Verbandes ohnehin schon dadurch, dass ab 2011 in zahlreichen Ländern wegen der Einführung des zwölfjährigen Abiturs doppelte Abiturjahrgänge an die Hochschulen strömen. Dies sind Bayern und Niedersachsen im nächsten Jahr, Baden-Württemberg und Brandenburg 2012 sowie Nordrhein-Westfalen und Hessen 2013, also überwiegend sehr bevölkerungsreiche Länder.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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