Jüdische Gemeinde gegen Beisetzung in Italien Priebkes Leiche soll nach Deutschland
13.10.2013, 16:25 Uhr
Erich Priebke (r.) mit seinem italienischen Anwalt Paolo Giachini nach einem Kirchenbesuch im Oktober 2010.
(Foto: REUTERS)
Der Streit über die sterblichen Überreste des ehemaligen SS-Offiziers Priebke ist noch nicht beendet: Nach Argentinien, regt sich auch in Italien Widerstand gegen eine dortige Bestattung. Für die Jüdische Gemeinde Rom steht fest: Priebke soll zurück in die alte Heimat.
Nach dem Tod des NS-Kriegsverbrechers Erich Priebke wächst in Italien der Widerstand gegen eine Beisetzung im eigenen Land. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Rom, Riccardo Pacifici, sprach sich für eine Überführung der sterblichen Überreste nach Deutschland aus.
"Es gibt nur eine Lösung. Nach aller Logik sollte er in das Land zurückkehren, in dem er geboren wurde. Und das ist Deutschland", sagte Pacifici. Priebke solle in seinem Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg beerdigt werden.
Zuvor hatte Argentinien eine mögliche Beisetzung Priebkes in dessen langjährigem Wohnort Bariloche abgelehnt. In Reaktion darauf gab sein Anwalt Paolo Giachini bekannt, dass die Trauerfeier für seinen Mandanten in Italien stattfinden werde.
Der frühere SS-Offizier starb im Alter von 100 Jahren in Rom. Dort war er 1998 wegen der Beteiligung an einer Erschießung von 335 italienischen Zivilisten im Zweiten Weltkrieg verurteilt worden und lebte seit dem unter Hausarrest.
Quelle: ntv.de, dpa