Kampfjets und Raketen Putin liefert Gaddafi Waffen
17.04.2008, 17:36 UhrRusslands scheidender Präsident Wladimir Putin hat Libyen Altschulden in Milliardenhöhe erlassen und zugleich neue Rüstungsgeschäfte vereinbart. Die Einigung "verbessert nicht nur die Auftragslage russischer Rüstungsbetriebe und die Verteidigungsbereitschaft Libyens, sondern dient auch zivilen Zwecken", sagte Putin nach Abschluss der Verhandlungen mit Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi. Es ging unter anderem um Kampfjets und Flugabwehrraketen. Russland erließ Libyen Altschulden in Höhe von umgerechnet 2,8 Milliarden Euro, wie die russische Agentur Interfax meldete.
Putin stellte beim ersten Besuch eines Kremlchefs in Libyen überhaupt die Weichen für eine enge Zusammenarbeit beider Staaten im Energiesektor. Der russische Konzern Gazprom und die nationale libysche Ölgesellschaft einigten sich auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens. Dieses solle neue Öl- und Gasfelder erschließen sowie bei Förderung und Vermarktung zusammenarbeiten. Der Agentur Interfax sagte Gazprom-Vorstandschef Alexej Miller, man denke auch über einen Beteiligungsaustausch mit dem italienischen Energiekonzern Eni nach, dem größten Importeur libyschen Öls.
Interesse an Atomenergie
Putin habe sich sehr zufrieden darüber gezeigt, dass russische Firmen bereits in der libyschen Öl-Industrie sowie in der Gasförderung aktiv seien, sagte der Außenminister des nordafrikanischen Landes, Abdul Rahman Schalkam. Mit Ministerpräsident Al-Bagdadi Al-Mahmudi habe Putin außerdem über weitere Kooperationsmöglichkeiten gesprochen. Dabei habe Al-Mahmudi erklärt, Libyen sei auch an einer friedlichen Nutzung der Atomenergie interessiert und hoffe dabei auf russische Unterstützung. Die russische Staatseisenbahn erhielt einen Milliardenauftrag zum Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Sirte und Benghasi.
Russische Medien hatten vor Putins Eintreffen in Tripolis berichtet, Moskau sei bereit, libysche Altschulden abzuschreiben, falls Tripolis nun für die gleiche Summe neue russische Waffen bestelle. Im Gespräch sind MiG- und Suchoi-Kampfjets sowie Flugabwehrraketen vom Typ S-300.
Quelle: ntv.de