"Ohne Tratsch wäre es langweilig" Putin zeigt sich und beliebt zu scherzen
16.03.2015, 13:38 Uhr
Der Verschollene ist wieder da: Wladimir Putin.
(Foto: dpa)
Tagelang gilt Wladimir Putin als verschwunden. Wilde Gerüchte um Krankheiten, Putsch und Babyfreuden machen die Runde. Nun taucht der verschollene Kremlchef wieder auf - und macht Witze.
Zehn Tage lang rätselte die Welt darüber, wo Russlands Kremlchef abgeblieben ist. Die wildesten Gerüchte machten die Runde. Heute erschien Wladimir Putin erstmals wieder in der Öffentlichkeit. Etwas blass wirkend schüttelte er im Konstantinpalast bei St. Petersburg dem kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajew die Hand, bevor sich beide zu einem Gespräch zurückzogen. "Es wäre langweilig, wenn es keinen Tratsch gäbe", wurde Putin von Interfax zitiert.
Seit einem Treffen mit dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi am 5. März in Moskau war er nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Dies gab Anlass zu allerlei Gerüchten, die vom Präsidialamt allesamt mehrfach dementiert wurden. Hier eine kleine Auswahl:
- Putin ist krank.
- Putin wurde gestürzt und sitzt im Kreml-Gefängnis.
- Putin ist in der Privatklinik Sant'Anna in Lugano und hält seine neugeborene Tochter in den Armen.
- Putin hat Krebs.
Atambajew sagte bei dem Treffen, Putin persönlich habe ihn im Park des prunkvollen Konstantinpalasts in Strelna im Wagen umherkutschiert. "Das heißt, der russische Präsident kann nicht nur gehen, er sitzt sogar am Steuer und fährt seine Gäste herum", meinte das Staatsoberhaupt der früheren Sowjetrepublik in Zentralasien.
Makabrer Scherz: Putin als Hitler
Ukrainische Aktivisten bewegte Putins Abtauchen zu einem makaberen Scherz. Sie errichteten am Sonntag vor der russischen Botschaft in Kiew einen "Grabstein", auf dem Putin als Hitler dargestellt war.
Vor drei Jahren war in Russland schon einmal über Putins Gesundheit gerätselt worden, als er mehrere Auslandsreisen absagte und offensichtlich humpelte. Der Kreml erklärte damals, Putin habe Rückenprobleme wegen einer "älteren Verletzung" an der Wirbelsäule.
Mit einwöchiger Verzögerung wird der Kreml-Chef an diesem Freitag seine Reise nach Kasachstan antreten. In der Hauptstadt Astana will er am 20. März neben seinem Kollegen Nursultan Nasarbajew auch den weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko treffen.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa/AFP