Politik

Laufzeit der Atomkraftwerke Röttgen sieht Mehrheit hinter sich

In der Frage um die Laufzeiten der deutschen AKWs ist sich die Regierung nicht einig. Doch jetzt wähnt sich der Bundesumweltminister obenauf: 29 Prozent der Deutschen sind laut Umfrage für die von ihm favorisierte, moderate Verlängerung. Röttgen macht daraus "die große Mehrheit der Bevölkerung".

Norbert Röttgen, zuversichtlich.

Norbert Röttgen, zuversichtlich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Koalitions-Streit über die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sieht Bundesumweltminister Norbert Röttgen seine Position durch eine Umfrage gestärkt. "Eine große Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich eine Laufzeitverlängerung nur so lange es energiepolitisch nötig ist, nicht darüber hinaus", sagte der CDU-Politiker.

Damit reagierte er auf eine repräsentative Umfrage im Auftrag der "Zeit". Mehr als drei Viertel der Deutschen sprechen sich danach gegen eine Verlängerung von mehr als zehn Jahren aus. Doch der Umweltminister äußerte sich nicht dazu, dass sich mit 48 Prozent fast die Hälfte der Bevölkerung dafür ausspricht, die Laufzeiten überhaupt nicht zu verlängern.

Streit im Kabinett

Das Atomkraftwerk Isar I.

Das Atomkraftwerk Isar I.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Die Umfrage ist eine deutliche Bestätigung für den Kurs eines konsequenten Umstiegs auf erneuerbare Energie", sagte der Minister weiter. Der Kurs ist aber offensichtlich nicht die Richtung, denn die variiert.

Bereits länger gibt es im Bundeskabinett Streit über die großen Energiekonzerne und die Atomkraftwerke. Zwar ist der vor zehn Jahren von der rot-grünen Koalition eingeleitete Ausstieg aus der Kernenergie weitgehend unumstritten. Wohl aber über den Zeitpunkt, wann bei den AKWs das Licht ausgehen soll.

Röttgen kontra Brüderle

Während Röttgen sich – scheinbar ohne prominente Unterstützer - für eine Verlängerung einer "sehr überschaubare Zahl von Jahren" ausspricht, dringt nicht nur Wirtschaftsminister Rainer Brüderle auf einen deutlich längeren Zeitraum: 15 bis 20 Jahre ist der Vorschlag aus seinem Ressort. Der Minister weiß die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen hinter sich, die ebenfalls eine möglichst ausgedehnte Laufzeitverlängerung von mindestens 15 Jahren fordern. In den unionsgeführten Ländern steht die Mehrzahl der 17 deutschen AKWs.

Der Streit soll im Herbst beigelegt werden, im Rahmen des neuen umfassenden Energiekonzepts der Bundesregierung.

Quelle: ntv.de, rpe/rts

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