Bei echten Verhandlungen Rubio stellt Beteiligung von Ukraine und Europa in Aussicht
16.02.2025, 21:12 Uhr Artikel anhören
Laut US-Außenminister Marco Rubio werden die nächsten Tage zeigen, ob es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einem Frieden in der Ukraine ernst ist.
(Foto: REUTERS)
Mit der Ankündigung von Ukraine-Gesprächen mit Kreml-Chef Putin sorgt US-Präsident Trump für Unmut. Sein Sondergesandter Kellog verärgert anschließend die Europäer mit der Ansage, sie werden nicht mit am Tisch sitzen. Nun scheint US-Außenminister Rubio wieder beruhigendere Töne anzustimmen.
US-Außenminister Marco Rubio hält eine Beteiligung sowohl der Ukraine als auch der Europäer an Friedensverhandlungen für den Konflikt mit Russland für unerlässlich. "Wenn es echte Verhandlungen gibt - da sind wir noch nicht - aber wenn es dazu kommt, dann muss die Ukraine beteiligt werden, weil sie es sind, die überfallen wurden. Und die Europäer müssen beteiligt werden, weil auch sie Sanktionen gegen Russland und Putin verhängt haben und weil sie zu diesen Bemühungen beigetragen haben", sagte Rubio in einem Interview in der Sendung "Face The Nation" des US-Senders CBS. "Wir sind noch nicht dort, wirklich nicht, aber hoffentlich werden wir es sein und wir würden alle gerne sehen, wie dieser Krieg endet", so Rubio.
Der US-Außenminister hält sich gegenwärtig in Israel auf. Er traf sich dort unter anderem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Rubio reist von dort weiter nach Saudi-Arabien, unter anderem, um sich dort gemeinsam mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz mit Vertretern Russlands zu treffen. Rubio sagte in dem Interview nicht, wer der russischen Delegation angehören wird und wann genau das Treffen stattfinden soll.
Bei den Gesprächen in Saudi-Arabien werden weder Vertreter der Ukraine noch der Europäer mit am Tisch sitzen. Die Ankündigung des US-Sonderbeauftragten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz war in etlichen EU-Hauptstädten auf scharfe Kritik gestoßen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im US-Fernsehen gesagt, er werde keine Friedenslösung akzeptieren, an der die Ukraine nicht mitgewirkt habe. Der Präsident forderte darüber hinaus Sicherheitsgarantien von den USA. Ohne diese würden auch die Chancen auf einen Wirtschaftspakt mit den USA - bei dem es unter anderem um den Zugriff auf in der Ukraine lagernde seltene Erden geht - sinken.
Wie ernst mein es Putin mit Frieden?
Rubio betonte, den Vorgesprächen müssten nun Taten folgen. "Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einem Frieden in der Ukraine ernst ist oder nicht." Ein einzelnes Telefonat und auch ein einzelnes Treffen werde den Konflikt nicht lösen können.
Zuvor hatten der US-Außenminister Rubio und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow erstmals nach Amtsantritt der neuen US-Regierung miteinander telefoniert. "Es wurden regelmäßige Kontakte, darunter auch zur Vorbereitung eines russisch-amerikanischen Gipfels auf höchster Ebene vereinbart", teilte das Außenministerium in Moskau mit. Es sei verabredet, einen Kommunikationskanal zum Abbau der sich angestauten Probleme zu schaffen.
Das US-Außenministerium bestätigte das Gespräch. Es folge auf das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Rubio habe erneut die Entschlossenheit Trumps betont, ein Ende für den Konflikt in der Ukraine zu finden.
Trump hatte Mitte der Woche Putin angerufen, um über eine mögliche Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu sprechen. Beide Staatschefs vereinbarten den Beginn von Verhandlungen, darunter auch ein persönliches Treffen.
Quelle: ntv.de, gut/dpa