Politik

Der "Terminator" hilft Rückenwind für McCain

Im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur wird der Rückenwind für Senator John McCain immer stärker. Wenige Tage vor dem "Super-Dienstag" mit Vorwahlen in mehr als 20 Staaten erhielt McCain die Unterstützung des kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger. Er würdigte den Vietnamkriegsveteranen bei einem gemeinsamen Auftritt in Los Angeles als "großen amerikanischen Helden und starken Führer".

Bereits am Mittwoch hatte sich der aus dem Wahlkampf ausgestiegene New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani für McCain starkgemacht. Experten halten es für zunehmend möglich, dass die Massenabstimmungen am 5. Februar bei den Republikanern zu einer Entscheidung über die Spitzenkandidatur führt.

Bei Demokraten alles offen

Bei den Demokraten ist dagegen das Rennen weiterhin völlig offen und könnte sich weit in das Frühjahr hineinziehen. Nach dem Ausscheiden von Ex-Senator John Edwards am Mittwoch wurde darüber gerätselt, wer von den beiden Rivalen Hillary Clinton und Barack Obama am meisten von seinem Schritt profitiert. Edwards hatte bei seinem Ausstieg Neutralität bewahrt und es damit seinen bisherigen Anhängern freigestellt, sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen.

Großes Interesse an TV-Rededuell Clinton-Obama

Wie es hieß, könnte Clinton im US-Süden Stimmen einheimsen, die sonst an Edwards gegangen wären. Obama wiederum könnte den Analysen zufolge verstärkte Unterstützung liberaler Demokraten in Bundesstaaten wie Kalifornien und Minnesota erhalten. Angesichts des erbitterten Wettbewerbs wurde eine Zweier-Fernsehdebatte der Kontrahenten am Donnerstagabend (Ortszeit) in Los Angeles mit besonderer Spannung erwartet. Der Sender CNN als Veranstalter berichtete von einem enormen Ansturm auf Eintrittskarten für das Rededuell.

McCain und Romney kreuzten die Klingen

Bei den Republikanern hatten McCain und sein Hauptrivale Mitt Romney bereits am Mittwoch in einer letzten TV-Runde vor dem "Super-Dienstag" die Klingen gekreuzt. Dabei richtete sich Romney, der bei der wichtigen Vorwahl am Dienstag in Florida McCain unterlegen war, vor allem an das konservative Lager. Er porträtierte McCain als einen Mann, der in vielen Fragen den Demokraten näher stehe als den Republikanern. Als Beispiele nannte er etwa McCains Unterstützung eines Gastarbeiterprogramms und seine Federführung bei der Regulierung von Wahlkampfspenden.

Besonders scharf gerieten die Kontrahenten beim Thema Irak aneinander. McCain erneuerte seinen Vorwurf an Romney, einen Zeitplan für den Abzug der US-Soldaten befürwortet und sich gegen eine Truppenaufstockung ausgesprochen zu haben. Romney bestritt dies wie schon in der Vergangenheit entschieden und warf McCain "schmutzige Tricks" vor.

Rückenwind für McCain

Am Mittwochabend hatte sich Giuliani nach seinem blamablen dritten Platz bei der Vorwahl in Florida aus dem Rennen verabschiedet und mit glühenden Worten für eine Nominierung McCains geworben. Er nannte den 71-jährigen ebenfalls einen Helden, "und Amerika braucht einen Helden im Weißen Haus". McCain besitze Würde, Integrität und Charakter.

Schwarzenegger hob hervor, McCain habe eine "großartige Vision" für den Umweltschutz und die Stärkung der Wirtschaft. Der Senator sei ein Mann, der handele - genau das, was die USA benötigten.

Nach Einschätzung von Experten kann sich McCain von Giulianis Ausscheiden und Unterstützung verstärkten Zuspruch moderater Republikaner versprechen, die sich um die nationale Sicherheit sorgen. Das Thema gilt als McCains Wahlkampfdomäne, aber auch der Ex- Bürgermeister hatte es sich auf seine Fahne geheftet und damit dem Senatoren Stimmen entzogen.

Quelle: ntv.de

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