Politik

US-Raketenabwehrsysteme Russen sind verstimmt

Die russische Führung hat sich besorgt über eine mögliche Stationierung von US-Raketenabwehrsystemen in den neuen NATO-Mitgliedsstaaten Polen und Tschechien geäußert. "Diese Pläne beunruhigen uns sehr", sagte Verteidigungsminister Sergej Iwanow am Mittwoch im Parlament in Moskau. Russland werde dies in seiner militärischen Strategie in den kommenden fünf Jahren berücksichtigen, erklärte der Minister einen Tag vor einem Treffen mit Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) in Sankt Petersburg.

Die US-Zeitung "New York Times" hatte zu Beginn der Woche unter Berufung auf Beamte des US-Verteidigungsministeriums berichtet, Washington plane bis 2011 die Stationierung von zehn Raketenabwehrsystemen in Polen und Tschechien. Ziel sei die Abwehr von iranischen Interkontinental-Raketen.

Der russische Generalstabschef Juri Balujewski bezeichnete die Sorge vor iranischen Raketen als vorgeschobenes Argument, das sich nicht nur mit "schwachen Geographiekenntnissen" erklären lasse. In Wahrheit gehe es den USA um eine Abwehr eventueller Bedrohungen durch Russland. Für Moskau stelle eine solches Abwehrsystem in den einstigen Bruderstaaten aber kein ernsthaftes Problem dar. Russland verfüge bereits heute über Interkontinental-Raketen mit Sprengköpfen, die in der Lage seien, jedes Raketenabwehrsystem zu überwinden, sagte Balujewski nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau.

Iwanow kündigte an, einen immer größeren Teil des Verteidigungshaushaltes für die Modernisierung der Streitkräfte zu verwenden. Für 2007 seien im Staatsbudget insgesamt 800 Milliarden Rubel (28,5 Milliarden Dollar) für die Streitkräfte reserviert, knapp 17 Prozent mehr als im laufenden Jahr.

Quelle: ntv.de

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