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Tagelang auf Rasthof abgestellt Russischer Panzer taucht in den USA auf

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Auch in Deutschland sorgte dieses Jahr ein russischer Panzer für Aufsehen.

Auch in Deutschland sorgte dieses Jahr ein russischer Panzer für Aufsehen.

(Foto: IMAGO/CTK Photo)

So manch ein Autofahrer in Louisiana wird vermutlich seinen Augen beim Anblick des Fahrzeugs nicht ganz getraut haben. Doch das Pentagon bestätigt nach einiger Zeit des Schweigens, dass in den USA ein russischer Panzer unterwegs ist - mit einem ganz bestimmten Ziel.

Bereits seit fast einer Woche sorgen Bilder aus den USA für größere Verwirrung bei Nutzern in sozialen Netzwerken. Auf ihnen zu sehen ist ein mutmaßlich in der Ukraine eroberter russischer T-90-Panzer an einem für solches Gerät sehr ungewöhnlichem Ort: an einer Raststätte im Bundesstaat Louisiana, direkt neben einem Casino - und das unbewacht. Zwei Tage lang soll das Fahrzeug nach Angaben des Portals "The War Zone" dort gestanden haben - unverhüllt und für jeden sichtbar, was vielen komisch vorkam. Wie konnte das sein?

Nach einiger Zeit des Schweigens und der Mutmaßungen hat das Pentagon in Washington mittlerweile gegenüber dem Medium eine Stellungnahme zu der Sichtung veröffentlicht. Darin wird tatsächlich bestätigt, dass es sich um einen russischen Panzer vom Typ T-90 handelt. "Die explosive reaktive Panzerung des Panzers war inaktiv, er war nicht bewaffnet und führte kein gefährliches Material mit sich und stellte zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar", teilte eine Sprecherin "The War Zone" mit. Und sie lieferte auch eine Erklärung dafür, weshalb das Gefährt zwei Tage lang dort abgestellt wurde: Der Laster, der den Panzer transportierte, hatte eine Panne.

Ziel des T-90-Modells soll ein Prüfgelände in Aberdeen sein, wo sich ein Test-Center der US-Armee befindet. Dort werden zum Beispiel Schwachstellentests durchgeführt. Der T-90A gehört zu den moderneren Panzern der russischen Streitkräfte. Möglicherweise will die US-Armee herausfinden, wo der Panzer verwundbare Stellen besitzt und inwiefern er durch verschiedene Waffentypen zerstört werden kann, um mit dem Wissen wiederum die Ukraine zu unterstützen. Denn die Sprecherin teilte weiter mit: "Dies ist Teil unseres anhaltenden Engagements, der Ukraine die Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, die sie benötigt, um der russischen Aggression entgegenzuwirken."

Die USA haben der Ukraine erst kürzlich weitere Militärhilfen in Höhe von 325 Millionen Dollar zugesagt. In einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums heißt es, darunter befinden sich Panzerabwehrminen, Artilleriemunition und Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS. "Die Vereinigten Staaten werden weiterhin mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um der Ukraine Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, die ihren unmittelbaren Bedürfnissen auf dem Schlachtfeld und ihrem längerfristigen Bedarf an Sicherheitsunterstützung entsprechen", schreibt Washington zu der Lieferung.

Pentagon bestätigt Panzer-Eroberung in der Ukraine nicht

Aus "Sicherheitsgründen" wollte sich das Pentagon zu dem Panzer in Louisiana nicht weiter äußern - somit gab es auch keine Bestätigung dafür, dass er in der Ukraine erobert wurde.

Ende Februar sorgte auch in Deutschland ein russischer Panzer für Aufsehen. In Berlin wurde damals in einer Kunstinstallation ein T-72-Panzer vor die Botschaft des Landes gestellt. Dieser soll in der Schlacht um Kiew durch eine Panzerabwehrmine bei Butscha zerstört worden sein. Der Museumsdirektor und Journalist Enno Lenze sowie Autor und Verleger Wieland Giebel hatten das Gefährt in einem aufwändigen Akt nach Deutschland geholt.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 19. April 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, rog

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