Politik

Kliniken, Häuser, Infrastruktur Russland nimmt ukrainische Städte erneut unter Beschuss

Bei den Luftangriffen auf Kiew starben drei Menschen, sechs weitere wurden verletzt.

Bei den Luftangriffen auf Kiew starben drei Menschen, sechs weitere wurden verletzt.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Russland feuert wieder Raketen auf ukrainische Städte ab. Dabei nehmen die Besatzer diesmal nicht nur Industrieobjekte ins Visier, sondern auch Wohnhäuser und Klinken. Mehrere Menschen sterben, darunter ein Neugeborenes.

Russland hat erneut zahlreiche Orte in der Ukraine mit Raketen angegriffen. Bei einer Attacke auf eine Entbindungsstation in der südukrainischen Region Saporischschja wurde ukrainischen Angaben zufolge ein Neugeborenes getötet. Das zweistöckige Gebäude der Entbindungsstation der Stadt Wilninsk sei zerstört worden, teilten die Rettungsdienste auf Telegram mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau "Terror und Mord" vor. Auch die Hauptstadt Kiew geriet wieder unter Beschuss; dabei wurden drei Menschen getötet und die Wasserversorgung unterbrochen.

In der Entbindungsstation hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs neben dem Neugeborenen nur dessen Mutter und ein Arzt befunden, teilten die Rettungskräfte weiter mit. Mutter und Arzt wurden demnach gerettet, allerdings wurde die Frau nach Angaben Selenskyjs bei dem Angriff verletzt.

Russische Streitkräfte haben seit ihrer Invasion in der Ukraine am 24. Februar wiederholt ukrainische Krankenhäuser angegriffen. Am Mittwochmorgen wurde zudem eine Klinik sowie ein mehrstöckiges Wohngebäude in der nordostukrainischen Region Charkiw beschossen, dabei starben nach Angaben von Regionalgouverneur Oleg Synegubow eine 55-jährige Frau und ein 68-jähriger Mann.

Drei Tote und sechs Verletzte in Kiew

Die anhaltenden russischen Raketenangriffe setzen dem Land schwer zu, viele Menschen sind ohne Wasser, ohne Strom und ohne Heizung. Am heutigen Mittwoch meldete Kiew erneut heftige Raketenangriffe auf wichtige Infrastruktur in der Hauptstadt. Dabei wurden nach Angaben der Militärverwaltung drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt.

Nach Angaben des Kiewer Rathauses fiel im gesamten Stadtgebiet die Wasserversorgung aus. "Wegen der Bombardements ist die Wasserversorgung in ganz Kiew unterbrochen", erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Fachleute seien im Einsatz, um diese so schnell wie möglich wiederherzustellen. Der Gouverneur der Region Kiew, Oleksij Kuleba, forderte die Bevölkerung der Hauptstadt auf, in Schutzräumen zu bleiben. In der westukrainische Stadt Lwiw fiel nach Angaben des dortigen Bürgermeisters komplett der Strom aus.

EU-Parlament: Russland ist staatlicher Terrorismus-Unterstützer

Mehr zum Thema

Selenskyj beschuldigte Russland erneut, den Widerstand der Ukraine brechen zu wollen, indem es die Menschen mit Angriffen wie etwa auf Krankenhäuser und zivile Infrastruktur terrorisiere. "Der Feind hat wieder einmal beschlossen, mit Terror und Mord das zu erreichen, was er neun Monate lang nicht erreichen konnte und nicht erreichen wird", erklärte Selenskyj auf Telegram. Er bekräftigte, Russland werde für seine Taten "zur Rechenschaft gezogen".

Auch das EU-Parlament warf Moskau vor, bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine "terroristische Mittel" einzusetzen. In einer Entschließung verurteilte das Parlament die "vorsätzlichen Angriffe und Gräueltaten" Moskaus gegen die Zivilbevölkerung in der Ukraine und stufte "Russland als dem Terrorismus Vorschub leistenden Staat und als terroristische Mittel einsetzenden Staat" ein. Die Resolution ist allerdings nicht bindend und hat damit auch keine juristischen Konsequenzen für den Kreml.

Quelle: ntv.de, uzh/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen