Konflikt mit der NATO Russland will seine Kriegsflotte massiv aufrüsten
24.07.2024, 20:06 Uhr Artikel anhören
Der Kreml hat eine Aufrüstung seiner Marine angekündigt.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Spätestens seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht sich Moskau mit einer vermeintlichen Bedrohung durch den Westen konfrontiert. Nun will Russland die eigene Flotte massiv verstärken - "zur Verhinderung militärischer Konflikte" und "zum Schutz unseres Landes", wie der Kreml behauptet.
Russland will vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem Westen seine Kriegsflotte massiv verstärken. "Die USA und andere NATO-Staaten bauen ihre militärische Flottenpräsenz in den Weltmeeren, darunter auch in den unmittelbar an Russland angrenzenden Gewässern aus", sagte Präsidentenberater Nikolai Patruschew. Unter dem Vorwand des Kampfes gegen die Piraterie würden Handelswege blockiert und Güter- und Passagierschiffe unabhängiger Nationen aufgehalten, durchsucht und teilweise beschlagnahmt, behauptete der 73-Jährige. Darum müsse Russland seine Flotte modernisieren.
Patruschew war von 1999 bis 2008 Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und von 2008 bis Mai 2024 Sekretär des Sicherheitsrates. Vor zwei Monaten ernannte ihn Wladimir Putin zu seinem Berater. Wegen seiner engen Beziehungen zum Kremlchef gilt Patruschew immer noch als einflussreich.
"Die Gewährleistung der ständigen Bereitschaft unserer Flotte zur Abschreckung und zur Verhinderung militärischer Konflikte sowie zum Schutz unseres Landes in Übereinstimmung mit den internationalen Normen ist notwendig", sagte Patruschew. Putin habe demnach befohlen, die strategischen Dokumente zur Entwicklung der Kriegsflotte zu überarbeiten. Entsprechende Anweisungen seien an die Ministerien und die Schiffbauunternehmen gegangen. Details zu dem Marinerüstungsprogramm wurden nicht bekannt.
Russland setzt in seinem seit mehr als zwei Jahren dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die eigene Flotte ein. So werden regelmäßig von Schiffen der Schwarzmeerflotte und der Flottille im Kaspischen Meer Raketen auf Städte und andere Objekte in der Ukraine abgefeuert. Nach empfindlichen Verlusten - etwa der Versenkung des Flaggschiffs "Moskwa" - hat sich der Hauptteil der Schwarzmeerflotte von der Basis auf der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim nach Noworossijsk im Gebiet Krasnodar zurückgezogen.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa