Politik

Länderchefs ziehen Konsequenzen SPD steht vor Rücktrittswelle

Hamburgs SPD-Chef zieht Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden seiner Partei und tritt zurück. Auch in Bayern und Baden-Württemberg deuten sich Wechsel an der Parteispitze an.

Rücktritt nach Absturz: Hamburgs SPD-Chef schmeißt hin.

Rücktritt nach Absturz: Hamburgs SPD-Chef schmeißt hin.

(Foto: dpa)

Das Wahldesaster der SPD hat erste personelle Konsequenzen auf Landesebene: Hamburgs SPD-Chef Ingo Egloff ist zurückgetreten. "Als Landesvorsitzender trage ich die politische Verantwortung für die schlimme Niederlage der Hamburger SPD bei der Bundestagswahl 2009", erklärte Egloff.

Die SPD Hamburg war bei der Wahl am Sonntag auf 27,4 Prozent abgestürzt. 2005 hatte sie noch 38,7 Prozent erreicht. Egloff war rund zweieinhalb Jahre SPD-Vorsitzender in Hamburg. Er hatte das Amt nach der schweren Krise der Partei um gestohlene Stimmzettel bei einer Mitgliederbefragung zur Spitzenkandidatur für die Bürgerschaftswahl 2008 übernommen.

Nach dem Rücktritt Egloffs soll Bundesarbeitsminister Olaf Scholz das Ruder in der Hansestadt übernehmen. Der Landesvorstand nominierte den früheren Hamburger Innensenator einstimmig als Nachfolger. Gewählt werden soll Scholz am 6. November auf einem Parteitag. Der Direktkandidat von Hamburg-Altona war bereits zwischen 2000 und 2004 Hamburgs SPD-Landesvorsitzender.

Baden-Württemberg ...

Auch die baden-württembergische Landesvorsitzende Ute Vogt deutete ihren Rückzug an. Das katastrophale Wahlergebnis mache eine "grundlegende Erneuerung" in der Partei nötig, von der sie sich selbst nicht ausnehme, teilte Vogt dem Landesvorstand und den SPD- Kreisvorsitzenden im Südwesten in einem Brief mit.

Auch Baden-Württembergs Landeschefin Vogt will ihren Posten räumen.

Auch Baden-Württembergs Landeschefin Vogt will ihren Posten räumen.

(Foto: dpa)

Ursprünglich wollte die seit 1999 amtierende SPD-Landeschefin beim Landesparteitag im November in Karlsruhe erneut für das Amt kandidieren. Vogt sagte, sie wolle vor einer endgültigen Entscheidung zunächst an diesem Mittwoch mit dem Landesvorstand über Konsequenzen aus dem Wahlergebnis beraten. Die Sozialdemokraten waren im Südwesten am Sonntag von 30,1 auf 19,3 Prozent abgerutscht.

... und Bayern folgen

Der bayerische SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget wird nach einem Bericht der "Nürnberger Nachrichten" sein Amt spätestens Mitte 2010 räumen. Bereits auf der an diesem Mittwoch beginnenden Fraktionsklausur werde die SPD über eine neue Führung beraten, bestätigten führende SPD-Kreise.

Maget ist eigentlich bis zum Jahr 2011 gewählt. Die Bayern-SPD war bei der Wahl am Sonntag von 25,5 auf 16,8 Prozent abgestürzt.

Quelle: ntv.de, dpa

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