50 Jahre Wirtschaftseingliederung Saarland feiert Strukturwandel
06.07.2009, 19:35 UhrBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem Saarland 50 Jahre nach dessen wirtschaftlicher Rückgliederung in die Bundesrepublik ein gutes Zeugnis ausgestellt.

Die Bundeskanzlerin beim Festakt in Saarbrücken.
(Foto: dpa)
"Die Voraussetzungen für einen gelungenen Strukturwandel im Saarland sind ausgesprochen gut", sagte Merkel bei einem Festakt in Saarbrücken. Die wirtschaftliche Wiedereingliederung des Saarlandes vor einem halben Jahrhundert bezeichnete die Kanzlerin als "eine Sternstunde des europäischen Einigungsprozesses".
Das Saarland habe notwendige Veränderungen angepackt und sei somit auch ein Vorbild für das ganze Land, lobte Merkel. Als Beispiel nannte sie den beschlossenen sozialverträglichen Ausstieg aus dem Kohlebergbau. Auch Ministerpräsident Peter Müller (CDU) zog erwartungsgemäß ein positives Fazit der vergangenen 50 Jahre. Das Saarland habe mehrere Krisen gut überstanden. "Wir zählen zu den wachstumsstärksten Regionen in der Bundesrepublik Deutschland." Es sei sinnvoller, in Branchen zu investieren, die auf Dauer ohne Subventionen auskämen, sagte er mit Blick auf den Kohleabbau.
Ein differenziertes Bild
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, zeichnete ein differenziertes wirtschaftliches Bild des Saarlandes. Das Land zähle einerseits zu den wirtschaftlich dynamischsten Bundesländern in Deutschland, sagte der Experte. Auf der anderen Seite gebe es zwei große Probleme: Die hohen Schulden des Saarlandes sowie die demografische Entwicklung an der Saar. Das Saarland hat rund zehn Milliarden Euro Schulden.
Am 6. Juli 1959 war das zuvor noch an die französische Wirtschaft gekoppelte Saarland endgültig nach Deutschland zurückgekehrt. Zwei Jahre nach dem politischen Beitritt zur Bundesrepublik konnten die Saarländer ihre Francs in D-Mark umtauschen.
Quelle: ntv.de, dpa