Politik

NATO soll bei Irak-Krieg helfen Saddams Widerstand

Die NATO hat die "moralische Verpflichtung", einen von den USA geführten Krieg gegen den Irak zu unterstützen. Das meint jedenfalls NATO-Generalsekretär George Robertson.

Die NATO-Staaten stünden voll hinter der UN-Resolution zur Abrüstung des irakischen Regimes, sagte Robertson in einem Interview mit dem britischen Sender BBC. Wenn dieser Prozess jedoch scheitern sollte, stehe die NATO eindeutig in der "moralischen Verpflichtung, alle Hilfsanforderungen der USA zu erfüllen".

Die Möglichkeit eines militärischen Alleingangs der USA schloss Robertson aus. Die US-Streitkräfte könnten einen möglichen Krieg gegen den Irak allein nicht führen, sondern seien auf Stützpunkte ihrer Alliierten im Nahen Osten angewiesen.

Inspektionen gehen weiter

Unterdessen setzten an den Weihnachtstagen die UN-Waffeninspekteure ihre Arbeit im Irak fort. Erstmals vernahmen Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) irakische Wissenschaftler an der Universität in Bagdad.

Die irakische Regierung will den Vereinten Nationen eine Liste mit den Namen von Wissenschaftlern vorlegen, die in der Vergangenheit an atomaren, chemischen, biologischen und Raketenprogrammen mitgewirkt haben. Diese stünden dann den Inspektoren für Fragen zur Verfügung, erklärte am Donnerstag der irakische General Hossam Mohammed Amin in Bagdad, der als Verbindungsoffizier zu den Vereinten Nationen dient. Die Liste werde in zwei oder drei Tagen vorgelegt, sagte Amin.

Mahnende Worte

Angesichts der Vorbereitungen für einen Krieg gegen den Irak hat Papst Johannes Paul II. in seiner Weihnachtsbotschaft eindringlich zum aktiven Engagement für den Frieden aufgerufen. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder warnte davor, auf der Suche nach einer Lösung des Irak-Konfliktes nur noch einseitig über einen Krieg zu diskutieren.

Saddam ruft zum Widerstand auf

Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat die Iraker zum zweiten Mal in zwei Tagen zum Widerstand gegen "die amerikanische Aggression" aufgerufen. In einer am Mittwochabend im staatlichen Fernsehen verlesenen Rede forderte er die Medien zudem auf, Gegner des Landes nicht zu Wort kommen zu lassen.

Wieder Angriff auf Ziele in Südirak

Bei einem US-amerikanisch-britischen Luftangriff im Süden Iraks sind nach Darstellung der Regierung in Bagdad drei Menschen ums Leben gekommen und 16 verletzt worden. Flugzeuge der beiden Stätten hätten den irakischen Luftraum verletzt und die Zivilbevölkerung angegriffen, meldete am Donnerstag die amtliche irakische Nachrichtenagentur INA. Die Ziele seien zivile Einrichtungen in Basra und eine Moschee in Nasirijah gewesen.

Das Zentralkommando der US-Streitkräfte erklärte hingegen, die Kampfflugzeuge hätten ausschließlich militärische Ziele im Süden Iraks angegriffen. Der Angriff sei eine Reaktion auf den Abschuss einer amerikanischen Drohne (unbemanntes Aufklärungsflugzeug) am Montag, erklärten die US-Streitkräfte. Die Bombardierung wurde als Maßnahme der Selbstverteidigung bezeichnet.

Quelle: ntv.de

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