Grenze für Manager-Boni oder Boykott Sarkozy setzt G20 Pistole auf Brust
14.09.2009, 12:24 UhrFrankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat mit Blick auf den bevorstehenden G20-Gipfel mit seiner vorzeitigen Abreise gedroht, falls es keine konkrete Entscheidung über Bonuszahlungen für Manager gibt. "Der Präsident ist äußerst entschlossen", sagte der Generalsekretär des Élysée, Claude Guéant, dem französischsprachigen Sender RTL.

Resolut wie immer: Sarkozy ist fest entschlossen, seinen politischen Willen durchzusetzen.
(Foto: REUTERS)
Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer werden am 24. und 25. September zum Weltfinanzgipfel in Pittsburgh zusammenkommen. Sarkozy hatte vor dem vorigen G20-Treffen in London ebenfalls erklärt, er werde notfalls abreisen. Diese Entschlossenheit habe dazu geführt, dass Sarkozys Plan, "den Steuerparadiesen ein Ende zu bereiten", angenommen worden sei, schreibt das regierungsnahe Blatt "Le Figaro".
Sarkozy, Merkel und Brown im Gleichschritt
Hauptthemen beim Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am 24. und 25. September in Pittsburgh seien aus Frankreichs Sicht die Beschränkung übermäßiger Gehälter und Boni im Finanzsektor, internationale Buchhaltungsregeln und die Koordinierung der Finanzmarktwächter verschiedener Länder, sagte Guéant. "Wir müssen es unbedingt schaffen, eine Änderung herbeizuführen." Sarkozys Drohung, das Treffen platzen zu lassen, müsse deshalb "ernstgenommen" werden.
Sarkozy hatte kürzlich gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premierminister Gordon Brown in einem gemeinsamen Brief das Ende garantierter Bonuszahlungen gefordert. Die drei Politiker plädieren zudem für abgestimmte internationale Regeln im Umgang mit Großbanken und einen Sanktionskatalog im Kampf gegen Steueroasen.
Quelle: ntv.de, dpa/APF