Politik

Razzia in der Republik Moldau Schmuggler hatten zwei Kilo Uran

Mit einer Wärmebildkamera gemessene unterschiedliche Temperaturen auf den Atommüllbehältern für Gorleben.

Mit einer Wärmebildkamera gemessene unterschiedliche Temperaturen auf den Atommüllbehältern für Gorleben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Polizei in der Republik Moldau hat bei einer Gruppe von mutmaßlichen Schmugglern knapp zwei Kilogramm Uran beschlagnahmt. Wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte, wollte die Gruppe das Uran-238 für rund neun Millionen Euro verkaufen. Die sieben Verdächtigen, darunter zwei inzwischen pensionierte Polizeibeamte, seien bereits am Freitag festgenommen worden.

Bei der Festnahme hätten die Beamten auch eine Pistole, eine Granate und Munition für Schnellfeuergewehre beschlagnahmt, sagte der Sprecher weiter. Insgesamt wurden demnach 1,8 Kilogramm Uran-238 in einem Spezialcontainer in einer Garage in der Hauptstadt Chisinau entdeckt. Im Zuge der Ermittlung hätten Polizisten ein Gramm des radioaktiven Materials von der Gruppe gekauft und in den USA untersuchen lassen. Dort sei bestätigt worden, dass es sich um das nicht spaltbare Uran-238 handle. Woher das Material stammt, war zunächst unklar. Es wird jetzt von einem Labor Deutschland untersucht, die Behörden erhoffen sich davon Rückschlüsse auf seine Herkunft.

Die Polizei war bereits im Juni auf die Gruppe aufmerksam geworden, als diese nach einem Weg suchte, das Material zu verkaufen. Ihre Mitglieder wurden dem Innenministerium zufolge bereits wegen Hehlerei und Handels mit radioaktivem Material in Moldau, Russland und Rumänien juristisch belangt. Die Generalstaatsanwaltschaft in Moldau eröffnete nun ebenfalls Ermittlungen wegen Schmuggels von radioaktivem Material.

Abfallprodukt bei der Urananreicherung

Uran-238 entsteht nach Expertenangaben als Abfallprodukt bei der Urananreicherung. In einigen Ländern wird es unter anderem als panzerbrechende Munition verwendet.

Experten haben wiederholt vor der Gefahr des Schmuggels radioaktiven Materials aus der ehemaligen Sowjetunion gewarnt. Mit dem Material lassen sich zwar keine Atomwaffen bauen, wohl aber radioaktiv verseuchte "schmutzige Bomben" mit herkömmlichen Sprengstoffen. Befürchtet wird, dass Terroristen mit solchen Bomben Anschläge verüben könnten.

Quelle: ntv.de, AFP

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