Politik

Nach Plagiatsvorwürfen Scholz findet Umgang mit Baerbock "unfair"

Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist SPD-Kanzlerkanditat Olaf Scholz besonders wichtig. Doch gerade im Umgang mit Grünen-Mitbewerberin Baerbock sei diese im Wahlkampf nicht erreicht.

Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist SPD-Kanzlerkanditat Olaf Scholz besonders wichtig. Doch gerade im Umgang mit Grünen-Mitbewerberin Baerbock sei diese im Wahlkampf nicht erreicht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Wahlkampf geht es selten gesittet zu. Vor allem Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock muss derzeit viel Kritik aushalten. Die sei allerdings nicht immer fair, sagt nun Mitbewerber Scholz und mahnt zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wird aus Sicht ihres SPD-Mitbewerbers Olaf Scholz in Teilen ungerecht behandelt. "Die Gleichstellung von Männern und Frauen, die mir sehr wichtig ist, ist längst nicht erreicht", sagte Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Das macht sich auch im Wahlkampf bemerkbar, auch im Umgang mit Annalena Baerbock ist manches nicht fair und gerecht."

Baerbock war zuletzt anhaltender Kritik ausgesetzt. Seit Anfang vergangener Woche macht ein Medienrechtler immer mehr Stellen in Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" publik, an denen sich auffallende sprachliche Ähnlichkeiten zu anderen Veröffentlichungen finden. Zuvor war bekannt geworden, dass die Kanzlerkandidatin der Grünen Sonderzahlungen verspätet an den Bundestag gemeldet hatte. Partei und Kandidatin mussten zudem Angaben in Baerbocks Lebenslauf korrigieren.

Die Grünen-Kanzlerkandidatin hatte zuletzt selbst mehr Fairness im Bundestagswahlkampf gefordert. Demokratische Parteien müssten "in Respekt und Anstand miteinander diskutieren - vor allem über die großen Zukunftsfragen", sagte Baerbock am Wochenende. Es gebe "Beharrungskräfte, die Veränderung verhindern und sachliche Debatten über die besten Ideen für unser Land überdecken wollen". Die Grünen-Chefin wies erneut die Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit ihrem neuen Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern wollen" zurück. "Es ist gerade keine Doktorarbeit", betonte sie in einem Interview mit den Funke-Zeitungen.

Ex-Familienministerin Franziska Giffey nannte Anfeindungen gegen Politiker eine "Gefahr für die Demokratie". Giffey, die von ihrem Amt als Bundesfamilienministerin wegen Plagiatsvorwürfen zurückgetreten war und jetzt als Berliner SPD-Bürgermeisterkandidatin antritt, beklagte einen "Automatismus" in Deutschland: "Es muss sich nur einer finden, der einen Plagiatsvorwurf erhebt, schon wird die Person komplett infrage gestellt und damit beschädigt."

Derweil fallen die Grünen im RTL/ntv-Trendbarometer zum ersten Mal seit März wieder unter die 20-Prozent-Marke und erreichen jetzt 19 Prozent. Gegenüber der Vorwoche verlieren Grüne und FDP jeweils einen Prozentpunkt, SPD und AfD können jeweils einen Punkt zulegen. Die Union bleibt bei 30 Prozent und ist damit weiterhin stärkste politische Kraft.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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