Politik

Putins Tschetschenien-Politik Schröder lobt "gute Ansätze"

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am Dienstag "gute Ansätze" bei der russischen Tschetschenien-Politik gelobt und Präsident Wladimir Putin die deutsche Solidarität für Moskaus "konsequenten Kampf gegen den Terrorismus" zugesichert. Nach einem 75 Minuten dauernden Gespräch beider Politiker in Oslo sagte Schröder über die russischen Pläne für ein Verfassungs-Referendum: "Das ist ein guter Ansatz, der unsere Unterstützung verdient."

Schröder erklärte zum Tschetschenien-Konflikt weiter, er habe "mit Interesse zur Kenntnis genommen, wie der politische Prozess organisiert und voran gebracht wird." Putin erklärte, sein Land betrachte den Konflikt in Tschetschenien als ein internes Problem, das von Russland und dem tschetschenischen Volk gelöst werden müsse, sei aber interessiert an den Erfahrungen und Ratschlägen aus anderen Ländern.

Auf den Dank des Kremlchefs für die "Solidarität aus Deutschland mit der russischen Bevölkerung" bei der Geiselnahme in einem Moskauer Musicaltheater erwiderte Schröder: "Für uns war, ist und bleibt die Solidarität mit Russland bei seinem konsequenten Kampf gegen den Terrorismus selbstverständlich."

Zum Irak-Konflikt äußerten beide Politiker, sie seien sich einig gewesen und hoben gegenseitig die positive Rolle des jeweiligen Partners bei der Erarbeitung des neuen Resolution des UN-Sicherheitsrates heraus. Schröder und Putin trafen sich am Rande von Kurzbesuchen in Norwegen in Oslo. Sie holten damit ein Ende Oktober von Putin wegen der Geiselaffäre abgesagtes Treffen in Berlin nach.

Sakajew bleibt - vorerst

Unterdessen verfügte ein Richter in Kopenhagen, dass der in Dänemark festgenommene Tschetschenen-Sprecher Achmed Sakajew weitere zwei Wochen in Auslieferungshaft bleibt. Russland verlangt die Auslieferung des 45-Jährigen wegen angeblicher Beteiligung an Terrorakten. Sakajew war nach einem Tschetschenen-Kongress in Kopenhagen festgenommen worden. Justizministerin Lene Espersen muss bis zum 30. November über das russische Begehren entscheiden. Eine Auslieferung gilt als unwahrscheinlich.

Quelle: ntv.de

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