Politik

Vertrauter von Rumsfeld: "Schröder soll zurücktreten"

Ungewöhnliche Töne schallen über den Atlantik. Ein Berater von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen der deutschen Irak-Politik zum Rücktritt aufgefordert.

"Es wäre das beste, wenn er zurücktreten würde", sagte Verteidigungsexperte Richard Perle dem "Handelsblatt": "Ich habe niemals erlebt, dass das Verhältnis zu einem engen Verbündeten so schnell und so schwer beschädigt worden ist wie durch den Wahlkampf von Schröder."

Der Kanzler hatte eine Beteiligung Deutschlands an einem Irak-Krieg auch mit einem UN-Mandat ausgeschlossen und war damit auf Konfrontationskurs zu US-Präsident George W. Bush gegangen. Perle warf Schröder vor, für einen Wahlsieg am 22. September "um jeden Preis" um Stimmen gekämpft zu haben. Dabei habe er die Rolle der USA bei der Befreiung Deutschlands von den Nationalsozialisten ebenso ignoriert wie Amerikas Beitrag beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und bei der Wiedervereinigung. "Der Kanzler hat dies alles aus dem Fenster geworfen", kritisierte Perle.

Vor diesem Hintergrund sei Berlins Chance auf einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen "für eine Generation" zurückgeworfen worden.

Deutschland bietet elf Waffenexperten an

Die Bundesregierung kann auf Anfrage elf Waffenkontrolleure in den Irak schicken. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Mittwoch in Berlin, dass diese Personen die geforderte Ausbildung hätten. Die Bundesregierung schicke nicht selbstständig Waffeninspektoren, sondern reagiere auf Anfragen von UN-Chefwaffenkontrolleur Hans Blix.

Eine "konkrete Nachfrage" habe es bisher für drei Computerspezialisten gegeben, der Deutschland "sehr positiv" gegenüberstehe, sagte der Sprecher. Er versicherte, die deutschen Spezialisten seien rasch abreisebereit. Das Sprecher verwies zudem auf die noch laufenden Verhandlungen zwischen den Vereinten Nationen und der Regierung in Bagdad. Zunächst müssten die Ergebnisse der Konsultationen abgewartet werden, sagte er.

Quelle: ntv.de

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