Abschaffung unerwünscht Schüler wollen sitzenbleiben
06.03.2013, 03:47 Uhr
Nur 14 Prozent der deutschen Schüler und Studenten sind für die Abschaffung des Sitzenbleibens.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eigentlich müssten sie sich freuen. Würde das Sitzenbleiben abgeschafft, hätten viele deutsche Jugendliche eine Sorge weniger. Doch der Eindruck täuscht. Einer Umfrage zufolge halten die meisten deutschen Schüler die aktuelle Diskussion für überflüssig.
Die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland halten nichts von einer Abschaffung des Sitzenbleibens. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Philologenverbandes, aus dem "Die Welt" zitiert. Demnach sind 85 Prozent der Schüler und Studenten gegen die Abschaffung des Sitzenbleibens, nur 14 Prozent dafür.
Die Befragten fürchten unter anderem, dass die Leistungsbereitschaft sinken würde, wenn es das Sitzenbleiben als Disziplinierungsmaßnahme nicht mehr gäbe. "Die Schüler haben ein großes Gerechtigkeitsempfinden", sagte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Es widerstrebe ihnen, "dass derjenige, der sich nicht anstrengt, einfach weiterkommt".
Insgesamt wollen der Umfrage zufolge 73 Prozent der Bürger am Sitzenbleiben festhalten, 22 Prozent plädieren für die Abschaffung. Eine Mehrheit für die Abschaffung finde sich bei den Anhängern keiner Partei. Auch unter den Anhängern von SPD und Grünen sei weniger als ein Drittel dafür.
Eine neue Diskussion über das Sitzenbleiben wurde durch das Bekenntnis der rot-grünen Regierung in Niedersachsen ausgelöst, auf das Sitzenbleiben verzichten zu wollen.
Quelle: ntv.de, AFP