Politik

Anschlag in Genua Schüsse verletzen Atomboss

In Genua untersuchen Ermittler den Tatort.

In Genua untersuchen Ermittler den Tatort.

(Foto: dpa)

Als der italienische Atom-Manager Roberto Adinolfi am Morgen sein Haus verlässt, fährt plötzlich ein Motorrad vor. Es fallen Schüsse, die den 59-Jährigen am Knie treffen. In Lebensgefahr schwebt der Mann jedoch nicht. Jetzt ermittelt die Polizei. Sie geht von einem linksradikalen oder anarchistischen Hintergrund der Täter aus.

Der Chef eines staatlich kontrollierten italienischen Atomunternehmens ist in Genua von einem Unbekannten angeschossen und schwer an einem Bein verletzt worden. Ermittler gehen davon aus, dass der Täter dem linksradikalen oder anarchistischen Umfeld angehört, wie der Mailänder "Corriere della Sera" berichtete.

Der Schütze habe sich am Morgen auf einem Motorrad dem 59-jährigen Roberto Adinolfi vor dessen Haus genähert und mit einer russischen Pistole das Feuer eröffnet. Offenbar befanden sich zwei Personen auf dem Motorrad.

Der Chef der zu dem Konzern Finmeccanica gehörenden Atomfirma Ansaldo Nucleare sei nicht lebensgefährlich verletzt worden, berichteten italienische Medien. Eine Kugel habe sein rechtes Knie zerschmettert.

Schüsse in die Beine waren eine bevorzugte Anschlagsart der Roten Brigaden, die in den 70er und 80er Jahren für eine Reihe von Morden und Entführungen verantwortlich waren. Ihr Ziel war es, Italien zu destabilisieren.

Der Mutterkonzern von Ansaldo Nucleare, Ansaldo Energia, gehört zu Finmeccanica. Dessen Finanzchef Alessandro Pansa sagte, eine Verbindung zwischen dem Angriff und den politischen und sozialen Spannungen wäre "äußerst ernst". Politiker aller Parteien verurteilten den Angriff. Die Sparpläne der Regierung von Ministerpräsident Mario Monti haben in Italien zwar zu Unmut geführt. Die Proteste dagegen sind jedoch bislang fast durchweg friedlich verlaufen. Auch fehlen Hinweise auf organisierte politische Gewalt.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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