Prozess gegen Giffords-Attentäter Schütze ist verhandlungsunfähig
26.05.2011, 08:27 Uhr
Jared Loughner fiel dem Gericht durch irrationales Verhalten auf.
(Foto: AP)
Viereinhalb Monate nach dem Anschlag auf die US-Abgeordnete Gabrielle Giffords in Tucson ist der mutmaßliche Attentäter für vorerst nicht verhandlungsfähig erklärt worden. Nach einer Anhörung des 22-jährigen Jared Loughner stellte ein Gericht in Tucson fest, dass Loughner geistig nicht in der Lage wäre, einem Prozess zu folgen. Dies berichtet der "Arizona Star". Der mutmaßliche Täter habe wirre Äußerungen von sich gegeben und sei wieder abgeführt worden. Laut Richter Larry Burns leidet Loughner ärztlichen Untersuchungen zufolge an Schizophrenie.
Der Angeklagte sei nicht in der Lage, das juristische Prozedere zu verstehen, falle durch irrationales Verhalten im Umgang mit seinen Anwälten auf und sei nicht imstande, mit der Verteidigung zusammenzuarbeiten, hieß es in dem Medienbericht unter Berufung auf das Gericht weiter. So habe Loughner bei der Anhörung gesagt: "Danke für das Defilee der Monster. Sie ist genau vor mir gestorben" - es sei nicht klar gewesen, was er damit gemeint habe. Der 22-Jährige soll in spätestens vier Monaten erneut medizinisch begutachtet werden.
Loughner war am 8. Januar noch am Tatort, einem Einkaufszentrum in Tucson im US-Bundesstaat Arizona, gefasst worden. Dort hatte er während eines Bürgertreffs auf Giffords geschossen. Wie durch ein Wunder überlebte sie einen Kopfschuss. Sechs weitere Menschen starben im Kugelhagel, 13 Menschen wurden verletzt. Loughner wurde wegen Mordes und versuchten Mordes in mehreren Fällen angeklagt. Er plädierte auf nicht schuldig.
Quelle: ntv.de, AFP