"Göring-Eckardt hat jämmerlich versagt" Schulz fordert schwarz-grüne Gespräche
25.09.2013, 10:39 Uhr
Werner Schulz saß lange für die Grünen im Bundestag, seit 2009 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Grünen-Europaabgeordnete Werner Schulz hat seine Partei zu Gesprächen über Koalitionen mit der Union sowohl im Bund als auch in Hessen aufgefordert. Über schwarz-grüne Bündnisse solle "mit aller Ernsthaftigkeit und mit größter Mühe" verhandelt werden, sagte Schulz dem "Tagesspiegel".
"Die CDU war uns noch nie so nah wie heute", fügte Schulz hinzu. "Ich sehe überhaupt keinen Punkt, wo wir nicht zusammenkommen könnten", sagte der frühere DDR-Bürgerrechtler weiter. Er "glaube, dass man in der Union sehr aufgeschlossen ist für Schwarz-Grün, wenn man auf ebenfalls aufgeschlossene Grüne trifft und nicht auf solche, die mit ideologischen Vorurteilen und Borniertheit drangehen".
Heftig kritisierte Schulz Katrin Göring-Eckardt, Spitzenkandidatin der Grünen bei der Bundestagswahl. Von ihr sei erhofft worden, dass sie die Bandbreite der Partei ausweite, doch sie habe dabei "jämmerlich versagt" und die Partei "mit ihren Abgrenzungsfloskeln" auf die "rot-grüne Option fixiert".
Die Union hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag nahezu die absolute Mehrheit erreicht, ist aber auf einen Koalitionspartner angewiesen. Die FDP als bisheriger Bündnispartner scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Sowohl bei der SPD als auch bei den Grünen gibt es Vorbehalte gegen eine Koalition mit der Union im Bund. Ähnlich gestaltet sich die Lage in Hessen, wo die FDP knapp wieder in den Landtag einzog, es aber für Schwarz-Gelb nicht reicht.
Quelle: ntv.de, AFP