Politik

CSU-Chef fordert klares Bekenntnis Seehofer ermahnt FDP

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vermisst beim FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle immer noch Klarheit in der Koalitionsfrage. "Aus heutiger Sicht kann und will ich Herrn Westerwelle nicht vertrauen", sagte Seehofer der "Welt am Sonntag". Die FDP habe sich "nicht glasklar zu ihren Koalitionsabsichten nach der Bundestagswahl erklärt". Seehofer: "Eine Stimme für die FDP kann am Ende auch in einer Ampel mit SPD und Grünen landen."

Der CSU-Chef kritisierte auch die Wahlversprechen der FDP: "Herr Westerwelle wird vieles von dem, was er jetzt vor der Bundestagswahl verkündet, danach beerdigen müssen." Die FDP habe zum Beispiel mit ihrem 35-Milliarden-Euro-Entlastungsversprechen "völlig die Bodenhaftung verloren".

Der erhobene Zeigefinger aus München: CSU-Chef Seehofer möchte schon vor der Wahl seinen bevorzugten Koalitionspartner disziplinieren.

Der erhobene Zeigefinger aus München: CSU-Chef Seehofer möchte schon vor der Wahl seinen bevorzugten Koalitionspartner disziplinieren.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Westerwelle konterte unterdessen, Seehofers Angriffe seien "ein durchschaubarer Versuch der Wählerverwirrung und ein Ablenkungsmanöver". Die Union sei selbst "in der Koalitionsfrage ein Wackeldackel".

Ziel der CSU bleibe eine schwarz-gelbe Koalition, stellte Seehofer klar. Er rief seine Parteifreunde auf, die in den Umfragen stagnierende SPD nicht zu unterschätzen. "Ich warne vor Selbstzufriedenheit. Wir wissen, dass sich viele Menschen erst kurz vor dem Wahltag entscheiden, wem sie ihr Vertrauen schenken." Der Ministerpräsident kündigte einen sachlichen Wahlkampf an: "Wir sind überzeugt, dass es in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf einen sachorientierten Kompetenzwahlkampf ankommt. Die Bürger wollen jetzt keine Krawallmacherei."

Regierungsmannschaft der CSU steht

Der Liebling der Wähler - und seines Parteichefs: Wirtschaftsminister zu Guttenberg.

Der Liebling der Wähler - und seines Parteichefs: Wirtschaftsminister zu Guttenberg.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Für den Fall einer Regierungsbeteiligung seiner Partei nach der Wahl hat sich Seehofer auf drei Bundesminister festgelegt. Der Parteichef setzt auf die aktuellen CSU-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg und Ilse Aigner sowie auf CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer, wie er der "Welt am Sonntag" sagte. Auf die Frage, ob Wirtschaftsminister Guttenberg gesetzt sei, sagte Seehofer: "Ja - mit mehreren 'a'."

Seehofer fügte hinzu: "Guttenberg ist ein Spielmacher. Welcher Trainer würde den auswechseln?". Auf dessen künftiges Ressort könne er sich allerdings noch nicht festlegen. "Das kann ich erst nach dem Wahlabend beantworten." Dasselbe gelte für Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die "einen sehr guten Job macht". Er halte "auf jeden Fall" an der jungen Bundesministerin fest, sagte der CSU-Chef.

Der Dritte im Bunde sei CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer, der ein erstes Zugriffsrecht zugestanden bekomme. "In einer Koalition mit der FDP würde die CSU ohnehin mehr Minister stellen als heute", fügte Seehofer hinzu.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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