Vor deutschem Feldlager Selbstmordanschlag in Kabul
19.12.2002, 18:53 UhrBei einem Selbstmordanschlag vor dem Bundeswehrlager in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Donnerstag wahrscheinlich zwei Menschen getötet worden. Außerdem seien zwei Franzosen und ihr afghanischer Dolmetscher verletzt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.
Bei beiden Toten handele es sich um Afghanen. Deutsche Soldaten der internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) kamen nicht zu Schaden.
Der stellvertretende afghanische Innenminister Halaluddin Helal sagte, der Attentäter habe sich dem Eingang des deutschen Feldlagers genähert und plötzlich in die Luft gesprengt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin zündete der Täter die Granate gegen 16.00 Uhr Ortszeit (12.30 MEZ) an der neuen Wache des Lagers.
Etwa vier Bundeswehrsoldaten waren zu dem Zeitpunkt dort. Sie blieben unversehrt, weil der Attentäter weit genug entfernt war, als die Granate in seiner Hand explodierte.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden nicht erhöht, da sie schon auf höchster Stufe laufen. Die Wache war gerade erst eingerichtet worden, um den Eingang zum Feldlager "Warehouse" besser zu schützen, sagte ein Ministeriumssprecher.
Es war der zweite Anschlag auf ISAF-Truppen in Kabul innerhalb von zwei Tagen. Am Dienstag waren bei einem Anschlag auf offener Straße zwei US-Soldaten sowie ein Übersetzer verletzt worden. Zwei Männer hatten nach Polizeiangaben Handgranaten auf US-Fahrzeuge geworfen. Die beiden Täter wurden gefasst.
An diesem Freitag stimmt der Bundestag über die Verlängerung des ISAF-Mandats für die Bundeswehr ab.
Quelle: ntv.de