Politik

100 Prozent für Kim Sieg für "Geliebten Führer"

Bei der Wahl zur Obersten Volksversammlung im kommunistischen Nordkorea am Sonntag ist Machthaber Kim Jong Il nach offiziellen Berichten als Abgeordneter wiedergewählt worden. In Kims Wahlbezirk Nummer 333 hätten 100 Prozent der Wähler ihre Zustimmung gegeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Sämtliche Wähler hätten ihre "unerschütterliche Entschlossenheit bekräftigt, Kim Jong Il hingebungsvoll zu schützen". Weitere Einzelheiten zur neuen Zusammensetzung der Volksversammlung - dem nordkoreanischen Scheinparlament - gibt es noch nicht.

Die Wahl war seit Monaten überfällig, nachdem die fünfjährige Legislaturperiode im vergangenen Jahr abgelaufen war. Der Wahlgang wurde von Südkorea als Anzeichen dafür gesehen, dass Kim von einer möglichen Erkrankung einigermaßen genesen ist und die Zügel bei den Regierungsgeschäften wieder in der Hand hält. Der 67-jährige Militärmachthaber soll im August einen Schlaganfall erlitten haben.

100 Prozent sind das Mindeste

Es wird erwartet, dass Kim auch als Vorsitzender der mächtigen Verteidigungskommission bestätigt wird, sobald die neuen Deputierten zur ersten Sitzung der 12. Obersten Volksversammlung zusammenkommen. Bei der vorigen Wahl im Jahr 2003 hatten die nordkoreanischen Medien eine Zustimmungsrate von 100 Prozent für alle 687 Abgeordneten vermeldet.

Parlamentswahlen in Nordkorea sind reine Formalität. Die Wähler können in jedem Bezirk nur mit "Ja" oder "Nein" für einen Kandidaten stimmen, der vorher von der herrschenden Arbeiterpartei oder Kim bestimmt worden ist. Die Volksversammlung ist nominell das höchste Machtorgan des Staates. Sie tritt aber normalerweise nur zweimal jährlich für nur wenige Tage zusammen. Die Sitzung dient weitgehend dazu, Beschlüsse der Arbeiterpartei zu ratifizieren.

Quelle: ntv.de

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