Franzosen wählen Parlament Sozialisten in Umfragen vorn
10.06.2012, 10:55 Uhr
Weiß bestimmt schon, wo er sein Kreuzchen macht: François Hollande.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Franzosen wählen eine neue Nationalversammlung. Frankreichs Präsident Hollande will mit seinen Sozialisten auch im Parlament das Ruder übernehmen. Umfragen bescheinigen ihm gute Chancen, das auch zu erreichen. Sarkozys UMP dürfte demnach die Mehrheit verlieren. Ein endgültiges Ergebnis gibt es erst nach der Stichwahl in einer Woche.
In Frankreich hat die erste Runde der Wahlen zur Nationalversammlung begonnen. Fünf Wochen nach der Präsidentenwahl sind die Bürger der zweitgrößten EU-Volkswirtschaft dazu aufgerufen, die 577 Sitze der ersten Parlamentskammer neu zu vergeben. Der Urnengang gilt als erstes "Zeugnis" für den neuen Präsidenten François Hollande.
Und das dürfte Umfragen zufolge gut ausfallen. Es wird mit einem Machtwechsel gerechnet. Meinungsforscher sehen die Sozialistische Partei von Hollande vorn. Der bislang dominierenden UMP werden kaum Chancen auf eine Mehrheit eingeräumt. Die konservativ-rechte Partei war zuletzt ganz auf den abgewählten Präsidenten Nicolas Sarkozy ausgerichtet.
Das endgültige Ergebnis wird erst nach der zweiten Wahlrunde in einer Woche feststehen. Um bereits im ersten Wahlgang gewählt zu werden, brauchen die Kandidaten eine absolute Mehrheit in ihrem Wahlkreis. Dies schaffen nur die wenigsten. In den anderen Wahlkreisen gibt es am 17. Juni eine zweite Runde mit all jenen Kandidaten, die mindestens 12,5 Prozent der Stimmen der eingeschrieben Wähler erhielten.
Insgesamt sind rund 46 Millionen Franzosen wahlberechtigt. Die Wahllokale auf dem europäischen Festland öffneten am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr. Die ersten offiziellen Hochrechnungen werden nach Schließung der letzten Wahllokale um 20.00 Uhr erwartet. Bereits am Samstag wurde in denjenigen Überseegebieten gewählt, die wie die Karibikinseln Guadeloupe und Martinique weit westlich des französischen Kernlands liegen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP