Politik

Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit Spanien macht's wie Deutschland

Deutsch-spanische Pionierarbeit: Schavan und ihr Kollege Ortega.

Deutsch-spanische Pionierarbeit: Schavan und ihr Kollege Ortega.

(Foto: dpa)

Jeder zweite Jugendliche ist arbeitslos. Deswegen sucht die spanische Politik nun nach neuen Wegen. Als Vorbild gilt Deutschland. Deswegen soll das System der dualen Berufsausbildung auch in dem Mittelmeerland eingeführt werden. Zugleich wirbt Bildungsministerin Annette Schavan um spanische Jugendliche für den deutschen Arbeitsmarkt.

Spaniens Jugendliche sollen schon bald nach deutschem Vorbild ausgebildet werden. Das berichtete Bundesbildungsministerin Annette Schavan nach einem Treffen mit ihrem spanischen Kollegen in Stuttgart. "Wir sind in Deutschland davon überzeugt, dass duale berufliche Bildung die beste Vorbeugung gegen Jugendarbeitslosigkeit ist", sagte die CDU-Politikerin. Es dürfte nicht zugelassen werden, dass eine ganze Generation junger Menschen verloren gehe.

Zuvor hatten Schavan und José Ignacio Wert Ortega eine Absichterklärung unterzeichnet, nach der das deutsche System dualer Berufsausbildung in Spanien eingeführt werden soll. Durch die Offensive soll das wirtschaftliche Wachstum in Spanien angekurbelt werden. Konkrete Schritte wollen die Minister Anfang September in Madrid vereinbaren.

"Es geht darum, das, was in Deutschland erfolgreich ist, auch auf andere europäische Länder auszuweiten", sagte Bildungsminister Ortega. In Spanien gibt es die Kombination aus schulischer und praktischer Ausbildung ihm zufolge derzeit nur in Pilotprojekten.

Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums ist in Spanien jeder zweite Jugendliche arbeitslos. In Deutschland ist die Jugendarbeitslosigkeit so gering wie nirgendwo sonst in Europa, hierzulande herrscht allerdings massiver Fachkräftemangel. Deutschland bemüht sich daher zugleich, junge Iberer für den eigenen Arbeitsmarkt zu gewinnen: "Wegen des Fachkräftemangels bei uns gibt es für spanische Jugendliche auch in Deutschland interessante Ausbildungsmöglichkeiten", sagte Schavan.

Die deutsch-spanische "Pionierarbeit" soll auch für andere Länder zum Modell werden. Nach Angaben der Europäischen Kommission seien 5,5 Millionen Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren in Europa arbeitslos, besonders südeuropäische Länder seien stark betroffen. Während in Spanien die Jugendarbeitslosigkeit im Mai bei 52,1 Prozent gelegen habe, habe Deutschland mit 7,9 Prozent die europaweit niedrigste Quote gehabt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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