Politik

54 Mio Euro an Brot für die Welt Spendenwille ungebrochen

Ein kleiner Junge in einem Flüchtlingsdorf in der Nähe von Uganda.

Ein kleiner Junge in einem Flüchtlingsdorf in der Nähe von Uganda.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wirtschaftskrise und Zukunftsängste halten viele Deutsche nicht vom Spenden ab. Die Hilfsorganisation "Brot für die Welt" nahm im vergangenen Jahr 6,3 Prozent mehr ein als 2008. Das evangelische Hilfswerk fordert von der Bundesregierung, sich für eine Finanztransaktionssteuer stark zu machen.

Trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten hat sich im vergangenen Jahr das Spendenaufkommen für das Hilfswerk Brot für die Welt erhöht. Im Jahr 2009 erhielt die evangelische Organisation nach eigenen Angaben insgesamt 54,7 Millionen Euro an Spenden. Das entspreche einer Steigerung um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sagte die Direktorin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei der Vorstellung der Bilanz in Berlin. Damit sei gezeigt worden, dass "auch in schweren Zeiten solidarisch" gehandelt und "das Wohl der Schwächsten" berücksichtigt werde.

Nach Angaben des Hilfswerks floss der größte Teil der Spenden erneut nach Afrika. Dort seien vor allem Ernährungs- und Friedensprojekte gefördert worden. Ein Teil ging auch nach Mittel- und Südamerika sowie nach Asien. Insgesamt wurden 50,9 Millionen Euro für mehr als tausend Projekte sowie Katastrophenfonds und Stipendienprogramme ausgegeben - 2,7 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Für Werbung zahlte Brot für die Welt 4,0 Millionen Euro (plus 1,3 Mio.) und für die Verwaltung 3,0 Millionen Euro (plus 0,4 Mio.). Direktorin Füllkrug-Weitzel, betonte, die sehr guten Bewertungen im Vergleich zu anderen Spendenorganisationen beruhten auch darauf, dass die Werbe- und Verwaltungsausgaben relativ niedrig seien.

Brot für die Welt forderte die Bundesregierung aber energisch auf, sich für eine Finanztransaktionssteuer einzusetzen. "Eine politische Regulierung der Finanzmärkte ist dringend nötig", sagte Füllkrug-Weitzel. Das aus einer solchen Börsen-Umsatzsteuer gewonnene Geld könne für die Bekämpfung von Armut in den Entwicklungsländern verwendet werden. Im Rahmen der Finanzkrise sei in wenigen Monaten "mehr Geld vernichtet" worden, als die internationale Staatengemeinschaft in fünfzig Jahren an Entwicklungshilfe aufgebracht habe. Daher sei es an der Zeit, die Macht der Finanzmarktakteure "politisch in die Schranken zu weisen".

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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