Politik

Woher kamen die Waffen? Spurensuche nach Amoklauf

Nach dem Amoklauf in Bayern, dem vier Menschen zum Opfer fielen, hat sich die Polizei im Umfeld des Täters auf Spurensuche begeben. Die Ermittler wollen herausfinden, wie der 22-Jährige in den Besitz von zwei großkalibrigen Schusswaffen gelangen konnte.

Bayerns Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) sprach den Hinterbliebenen der Getöteten seine Anteilnahme aus. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) warnte, das "schreckliche Ereignis" dürfe nicht herangezogen werden, um "die große Zahl der legalen Waffenbesitzer ins Zwielicht zu setzen".

Der Amokläufer hatte am Dienstag in der Nähe von München drei Menschen erschossen. Anschließend hatte sich der bis an die Zähne bewaffnete Mann selbst mit einem Kopfschuss getötet.

Rache als Motiv

Der Täter war in Bundeswehr-Tarnkleidung und bewaffnet mit zwei großkalibrigen Waffen in eine Dekorationsfirma im oberbayerischen Eching eingedrungen. Dort eröffnete er das Feuer. Ein 39-Jähriger und ein 41-Jähriger wurden tödlich getroffen. Der Täter habe vermutlich aus Rache gehandelt, da er vor wenigen Tagen von dieser Firma entlassen worden sei, sagte ein Polizeisprecher.

Danach fuhr der Mann mit dem Taxi in das rund 20 Kilometer entfernte Freising zu seiner früheren Wirtschafts- und Fachoberschule. Dort schoss er zunächst auf dem Parkplatz vor dem Schulzentrum um sich, drang dann ins Direktorat ein und tötete den Leiter der Schule. Der 52-Jährige starb durch die Detonation einer Rohrbombe und an Schussverletzungen, teilte die Polizei mit.

Die Behörde berichtete von zwei Verletzten, einem Lehrer mit Wangendurchschuss und einer Angestellten der Schule mit einem schweren Schock. Sie war dabei, als der Amokläufer den Direktor tötete. Schüler wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.

Der bayerische Innenminister Günther Beckstein sagte, der Täter habe zwei Pistolen mit großer Durchschlagskraft benutzt. Deshalb habe die Polizei mit großer Vorsicht vorgehen müssen. Beckstein zufolge war der 22-Jährige vor vier Jahren wegen eines Raubüberfalls verurteilt worden.

Quelle: ntv.de

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