Politik

Treffen mit russischem Außenminister Steinmeier fordert Waffenruhe in Aleppo

Dichter Rauch steigt über dem von Rebellen besetzten Gebiet Aleppos auf, während ein neuer Tag in der geschundenen Stadt beginnt.

Dichter Rauch steigt über dem von Rebellen besetzten Gebiet Aleppos auf, während ein neuer Tag in der geschundenen Stadt beginnt.

(Foto: REUTERS)

Angesichts der humanitären Katastrophe, die sich in Aleppo abspielt, fordert der deutsche Außenminister seinen russischen Kollegen Lawrow auf, eine Waffenruhe durchzusetzen. Auch auf dem OSZE-Gipfel in Hamburg soll Syrien eine Rolle spielen.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow  deutschen Delegationskreisen zufolge auf eine sofortige Waffenruhe in der syrischen Metropole Aleppo gedrungen. Auch habe der Minister in dem Gespräch am Vorabend des OSZE-Ministerrats in Hamburg gefordert, dass die Menschen in der seit Monaten umkämpften Großstadt mit Hilfslieferungen versorgt werden, verlautete aus der Delegation am Mittwoch. Zudem sei ein sofortiger Wiedereinstieg in den politischen Prozess dringend nötig.

Auch US-Außenminister John Kerry sprach in Hamburg mit Lawrow über Möglichkeiten für eine neue Waffenruhe, wie die Regierung in Washington mitteilte. Am Mittwoch hatten bereits die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und den USA  in einer gemeinsamen Erklärung eine sofortige Feuerpause in Aleppo gefordert. Dort spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab. Mehr als 200.000 Zivilisten seien im Ostteil von der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten abgeschnitten.

Syrien und sein Verbündeter Russland fordern als Bedingung den Abzug der Rebellen. In dem Gespräch mit Lawrow habe Steinmeier die russische Seite auch aufgefordert, auf dem OSZE-Ministerrat mit daran zu arbeiten, die seit einigen Jahren wiedergewachsenen Spannungen in Europa nicht weiter zu verschärfen. Die seither stark aufgebrochenen Interessensgegensätze und Gräben dürften nicht noch weiter vertieft werden. Deshalb sei eine intensive Diskussion über die Rüstungskontrolle, die Lage in der Ukraine und die wirtschaftliche Zusammenarbeit im OSZE-Raum nötig.

Am Vormittag kommen in Hamburg knapp 50 Außenminister der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu einem zweitägigen Treffen zusammen. Im Mittelpunkt der Konferenz, die den Schlusspunkt des einjährigen deutschen OSZE-Vorsitzes bildet, dürfte erneut die Lage im Konflikt mit prorussischen Separatisten in der Ostukraine stehen.

Quelle: ntv.de, jve/rts

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