Irak will Waffen offenlegen Streit um irakische Angriffe
19.11.2002, 08:12 UhrEinen Tag nach Rückkehr der UN-Waffeninspekteure ist zwischen dem Irak und den USA ein Streit um Zwischenfälle in den irakischen Flugverbotszonen entbrannt. Die Führung in Bagdad wies Vorwürfe der USA zurück, sie habe mit Angriffen auf amerikanische und britische Kampfflugzeuge gegen die vor zwei Wochen verabschiedete UN-Abrüstungsresolution verstoßen.
Der irakische Vizepräsident Taha Jassin Ramadan sagte, diese Vorwürfe seien unberechtigt, da es für die Überwachung der Flugverbotszonen kein UN-Mandat gebe.
Unterstützung für ihre Argumentation erhielten die Iraker von UN-Generalsekretär Kofi Annan. Er glaube nicht, dass der Weltsicherheitsrat sagen werde, dass die Zwischenfälle eine Übertretung der jüngst verabschiedeten Sicherheitsratsresolution seien.
Der Chef des UN-Inspektorenteams, Hans Blix, sagte vor Journalisten in Bagdad, die Überwachung der Aktionen der irakischen Flugabwehr gehöre nicht zu den Aufgaben seines Teams. Seine ersten Gespräche mit der irakischen Seite bezeichnete er als "positiv".
Die USA hatten in Bezug auf die Luftabwehrraketen der Iraker damit argumentiert, dass in Paragraf 8 der Resolution steht: Bagdad dürfe keine "feindlichen Maßnahmen" gegen UN-Mitgliedstaaten ergreifen, die für eine Verwirklichung von UN-Beschlüssen sorgen. Über den seit 1991 ohne ausdrückliches UN-Mandat eingerichteten Zonen kreisen täglich britische und amerikanische Maschinen. Diese Kontrollflüge werden mit dem Schutz der kurdischen und schiitischen Zivilbevölkerung vor Luftangriffen der irakischen Armee begründet.
Irak will Waffen offenlegen
Der Irak sagte den Waffeninspektoren unterdessen zu, er werde die Frist bis zum 8. Dezember zur Offenlegung seiner Massenvernichtungswaffen einhalten. Dies erklärte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Mohammed El Baradei, nach Gesprächen in Bagdad.
"Der Irak hat sich verpflichtet, alle seine Massenvernichtungswaffen offen zu deklarieren, falls er noch welche besitzt", sagte Baradei. Demnach will das Land all seine Programme bezüglich chemischer, biologischer und atomarer Aktivitäten offen legen, einschließlich derer für zivile Zwecke. Die entsprechenden Berichte würden im Einklang mit der jüngsten UN-Resolution bis zum 8. Dezember vorgelegt.
Quelle: ntv.de