Politik

Bildungsstreik Studenten besetzen Hörsäle

Schüler und Studenten läuten eine bundesweite Protestwoche gegen Bildungsmissstände ein. Die Studenten fordern Änderungen des Bachelor- und Mastersystems sowie die Abschaffung der Studiengebühren. Die Schüler verlangen die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems.

Zelte vor der Ludwig-Maximilians-Uni in München.

Zelte vor der Ludwig-Maximilians-Uni in München.

(Foto: dpa)

Schüler und Studenten haben in mehreren Bundesländern mit Protestaktionen gegen die Lernbedingungen an Schulen und Universitäten begonnen.

Nach Angaben der Organisatoren Universitätsgebäude wurden in Heidelberg, Berlin und Hamburg besetzt sowie in Wuppertal und Bochum blockiert. Protestcamps mit alternativen Lernveranstaltungen seien in München, Trier, Flensburg, Münster, Saarbrücken, Marburg, Würzburg, Freiburg und Bielefeld eröffnet worden.

Zu der bundesweiten Aktionswoche hat das Bündnis "Bildungsstreik 2009" aufgerufen. Nach dessen Angaben sind in mehr als 80 Städten Kundgebungen, Debatten und Besetzungen von Bildungseinrichtungen geplant. Am Mittwoch soll es dezentrale Demonstrationen geben.

Uni-Präsident gibt Studenten streikfrei

Bundesweite Protestaktionen, wie hier vor der Staatskanzlei in Düsseldorf, stehen die ganze Woche auf dem Plan.

Bundesweite Protestaktionen, wie hier vor der Staatskanzlei in Düsseldorf, stehen die ganze Woche auf dem Plan.

(Foto: dpa)

Der Präsident der Freien Universität Berlin, Dieter Lenzen, zeigte derweil Verständnis für die Protestaktionen der Studenten. In einem Rundbrief bittet Lenzen die Professoren seiner Hochschule um Nachsicht, wenn Studierende wegen der angekündigten zentralen Kundgebung nicht an Lehrveranstaltungen teilnehmen. Daraus sollte den Studierenden "kein Nachteil erwachsen". Die Lehrenden sollten "für diesen Tag geeignete Formen finden, die den Studienerfolg gleichwohl sicherstellen", schreibt der Uni-Präsident an alle Studenten und Hochschulmitarbeiter. Der Brief ist auch auf der Homepage der FU zu finden.

Mit den für Mittwoch angekündigten Kundgebungen verfolgten zahlreiche Organisationen das Ziel, "auf die Probleme im deutschen Bildungswesen, auf strukturelle Defizite und auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Finanzierung aufmerksam zu machen", schreibt Lenzen weiter. "Dieses Ziel tangiert auch Hochschulen und Universitäten. Es wird darauf ankommen, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, dass auch in erwartbar finanziell schwierigen Zeiten dem Erhalt und dem Ausbau von Bildung und Forschung eine besondere Bedeutung zukommt, weil die Zukunft einer ganzen Generation und mit ihr diejenige unserer Gesellschaft auf dem Spiel steht."

Quelle: ntv.de, dpa

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