Falscher Terroralarm in Ulm Suche nach Eric Breininger
26.09.2008, 18:13 UhrDer terrorverdächtige Islamist Eric Breininger ist möglicherweise auf dem Weg zurück in seine saarländische Heimat. "Wir gehen davon aus, dass er den Kontakt zu seinen alten Personenbeziehungen sucht", sagte der Staatssekretär im Landes-Innenministerium, Gerhard Müllenbach, im Saarländischen Rundfunk. "Er braucht logistische Unterstützung, wenn er hier etwas vorhaben sollte." Hinweise der Nachrichtendienste über das Reiseziel Breiningers hätten sich in letzter Zeit "verdichtet".
Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte eine öffentliche Fahndung nach dem aus dem Saarland stammenden Breininger (21) und dem Libanesen Houssain al Malla (23) eingeleitet. Bis Freitagnachmittag gingen bei den Ermittlern etwa 40 Hinweise ein. Die Informationen müssten nun ausgewertet werden, sagte eine BKA-Sprecherin.
Falscher Terroralarm
Nach zwei dieser Hinweise ist in Ulm und in der südhessischen Stadt Dreieich Terroralarm ausgelöst worden, der sich kurze Zeit später jedoch als falscher Alarm herausstellte. Wie die Polizei berichtete, wollte ein Zeuge in einem Ulmer Möbelhaus den Terrorverdächtigen Breininger gesehen haben. Bei der Überprüfung des Mannes stellten die Beamten jedoch schnell fest, dass er irrtümlich verdächtigt worden war. In Dreieich rief ein Bürger die Polizei, weil er einen Mann fälschlicherweise für den zweiten Gesuchten Houssain Al Malla hielt.
Breininger wechselt Identitäten
Das BKA rechnet Breininger und Al Malla zum Umfeld der sogenannten Sauerland-Gruppe und der von Pakistan aus agierenden Terrorgruppe Islamische Dschihad Union (IJU). Die IJU gilt als Drahtzieher der Anschlagspläne einer vergangenes Jahr im Sauerland ausgehobenen Terrorzelle.
Breininger soll nach einem internen Schreiben des BKA über mehrere gefälschte Pass-Dokumente verfügen und diese zur Reise nutzen. Es lägen keine Erkenntnisse zur Reiseroute, zum Reiseziel in Deutschland, zum mutmaßlichen Anschlagsziel und über weitere mögliche Begleiter vor. "Es ist aber zu vermuten, dass die Einreise auf dem Landweg über den Iran und die Türkei erfolgt", heißt es in dem Schreiben.
Quelle: ntv.de