Politik

Vor über 40 Jahren nach Nordkorea verschleppt Südkoreaner gelingt die Flucht

Bei einer Ausstellungen über die Trennung und Wiedervereinigung von koreanischen Familien in Paju.

Bei einer Ausstellungen über die Trennung und Wiedervereinigung von koreanischen Familien in Paju.

(Foto: dpa)

In den letzten Dezembertagen des Jahres 1972 geht der 27-jährige Jeon mit weiteren 23 Fischern in Grenznähe zu Nordkorea seiner Arbeit nach. Die Fischer werden von nordkoreanischen Soldaten verschleppt. Als einziger der Gruppe taucht er jetzt wieder auf.

Mehr als 41 Jahre nach seiner Entführung durch Nordkorea ist einem Südkoreaner die Flucht gelungen. Der 68-Jährige hält sich inzwischen in Seoul auf, wo er von den Sicherheitsbehörden überprüft wird. Nach Angaben südkoreanischer Regierungsvertreter wurde Jeon Wook Pyo am 28. Dezember 1972 beim Fischen nahe der umstrittenen Grenze am Gelben Meer von der Besatzung eines nordkoreanischen Marineschiffs verschleppt.

Jeon war den Angaben zufolge einer von insgesamt 24 Fischern, die auf zwei Booten unterwegs waren. Von den anderen Männern fehlt bis heute jede Spur.

Eine Aktivistengruppe hatte zuvor erklärt, Jeon habe sich Anfang August in ein Drittland geflüchtet, das nicht genannt wurde. Es dürfte sich hierbei aber um China handeln. Von dort aus habe er Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye einen Brief geschrieben und sie um Hilfe gebeten. Jeon habe erklärt, er wolle seinen Lebensabend in seiner Heimatstadt verbringen, teilte die Gruppe weiter mit.

Nach Angaben Seouls, entführte Nordkorea seit dem Ende des Koreakrieges 1953 mehr als 500 südkoreanische Staatsbürger. Die Regierung in Seoul hat wiederholt Pjöngjang zur Freilassung der Gekidnappten aufgefordert. Der Norden beharrt jedoch auf der Darstellung, es werde niemand gegen seinen Willen festgehalten.

Ehemals Entführte werden im Falle ihrer geglückten Flucht in Südkorea häufig zunächst mit großem Misstrauen empfangen und sorgsam von den Sicherheitsbehörden geprüft. Diese wollen sichergehen, dass es sich bei den Rückkehrern nicht um Spione für Nordkorea handelt.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen