Zweifelhaftes Junta-Angebot Suu Kyi lehnt ab
04.10.2007, 08:06 UhrDie Partei der birmanischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat das Gesprächsangebot der Militärregierung abgelehnt. Ein Sprecher der NLD sagte, die Einladung zu einem Gespräch sei von offizieller Seite nicht ernstgemeint gewesen. Die Junta wolle, dass Suu Kyi etwas zugebe, was sie gar nicht getan habe.
Die Militärregierung hatte am Donnerstag Bedingungen für Gespräche mit Suu Kyi gestellt. Die Friedensnobelpreisträgerin müsse ihre hinderlichen Handlungen und ihre Unterstützung für internationale Sanktionen aufgeben, hieß es im staatlichen Fernsehen. Junta-Chef Than Shwe habe sich bei dem UN-Sondergesandten Ibrahim Gambari zudem darüber beschwert, dass die Oppositionelle Konflikte suche und einen zerstörerischen Kurs fahre. Allerdings wurde nicht erläutert, was Than damit meinte.
Gambari hatte Suu Kyi bei seinem Besuch in Birma ebenfalls getroffen und ist aus dem südostasiatischen Land inzwischen zurückgekehrt. Am Donnerstag informierte er UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Bericht über die Lage.
Junta verlangt US-Diplomatin
Birmas regierende Militärs bestellten derweil eine diplomatische Vertreterin der USA zu einem Gespräch in die Hauptstadt Naypyidaw ein. Worum es bei dem Gespräch der Geschäftsträgerin der US-Botschaft, Shari Villarosa, mit Mitgliedern der Regierung gehen werde, sei nicht bekannt, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack. Auch sei unklar, ob alleine Villarosa eingeladen worden sei, oder auch andere diplomatische Vertreter in Birma.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will heute hinter verschlossenen Türen über die Lage in Birma beraten. Entscheidungen sind von dem Treffen nicht zu erwarten. Der amtierende Präsident Leslie Kojo Christian (Ghana) sagte am Donnerstag nach einer Sondersitzung zu Verfahrensfragen in New York, das 15-köpfige Gremium habe sich darauf verständigt, zunächst den Bericht des UN- Sondergesandten Ibrahim Gambari zu hören und dann zu Beratungen zusammenzutreten.
Quelle: ntv.de