"Signifikante Eskalation" des Konflikts Syrien greift Libanon an
19.03.2013, 13:33 Uhr
Libanesische Studenten protestieren gegen das Regime im Nachbarland Syrien.
(Foto: dpa)
Der Bürgerkrieg um die Herrschaft in Syrien greift auf den Libanon über. Die Luftwaffe Assads beschießt dort Stellungen, von denen aus die Rebellen unterstützt werden. Der Angriff löst große Sorgen aus. Er kommt nicht ohne Ankündigung.
Syrische Kampfflugzeuge haben Raketen auf Stellungen in der libanesischen Ortschaft Arsal, deren Einwohner die Rebellen im syrischen Bürgerkrieg unterstützen, abgefeuert. Die USA bestätigten den Angriff. Es handele sich um eine "signifikante Eskalation" des Syrien-Konflikts. Kampfjets und Hubschrauber hätten Raketen in den Norden Libanons abgefeuert.
Libanons Präsident Michel Suleiman verurteilte den ersten Angriff auf sein Land scharf. "Der syrische Luftangriff auf libanesisches Territorium ist eine nicht akzeptable Verletzung der libanesischen Souveränität", erklärte der Staatschef auf einer Reise in Nigeria.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte in Tunis, der Angriff sei "ein äußerst schwerwiegender Vorfall und ein weiterer Schritt der Eskalation". Die Bundesregierung fordere die syrische Regierung in Damaskus und alle Aufständischen auf, "die territoriale Integrität der Nachbarstaaten Syriens in vollem Umfang zu respektieren." Der Angriff zeige erneut die großen Risiken einer Ausweitung des Konflikts über die Grenzen Syriens hinaus, sagte Westerwelle. Ein regionaler "Flächenbrand" müsse verhindert werden.
Der seit zwei Jahren währende Bürgerkrieg in Syrien war zuletzt immer wieder über die Grenzen des Landes getragen worden. So wurden in den vergangenen Monaten mehrfach die von Israel besetzten Golanhöhen beschossen, auch im Grenzgebiet zum Irak und zur Türkei gab es Zwischenfälle. Das libanesische Grenzgebiet geriet bereits mehrfach unter Beschuss.
Vergangene Woche hatte Syrien dem Libanon mit Angriffen auf libanesischem Boden gedroht. Das syrische Außenministerium hatte darauf verwiesen, dass zuletzt zahlreiche Kämpfer vom Libanon aus nach Syrien vorgedrungen seien.
Quelle: ntv.de, AFP