Politik

Ohne Abzug kein Frieden Taliban erpressen den Westen

Die radikal-islamischen Taliban sind nach eigener Darstellung bereit, sich mit allen afghanischen Gruppen im Land um einen Frieden zu bemühen. Die Probleme könnten jedoch nur gelöst werden, wenn die ausländischen Truppen abgezogen würden, sagte Mullah Mutassim, der in der Taliban-Regierung Finanzminister war. Diese Truppen seien "die wahre Ursache der Krisen und Komplikationen. Wenn diese Kräfte gehen, wird das Problem verschwinden, die Frage gelöst sein und Frieden herrschen." In der Vergangenheit haben die Extremisten wiederholt Gesprächsangebote des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai abgelehnt.

Der bewaffnete Kampf sei der einzige Weg, die ausländischen Truppen zu verjagen, sagte Mutassim. Sollten die USA mehr Soldaten nach Afghanistan schicken, würde dies nur dazu führen, dass mehr Soldaten getötet würden.

Niemand kann den Krieg gewinnen

In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Barack Obama angeordnet, 17.000 zusätzliche Soldaten zu entsenden, um das militärische Patt mit den Taliban zu beenden. Mutassim werden enge Kontakte zum untergetauchten Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar nachgesagt. Er äußerte sich in einem Interview der Zeitschrift "Al-Samud", das von der US-Gruppe Site Intelligence Group, die islamistische Internetseiten beobachtet, übersetzt wurde.

Die USA haben rund 38.000, die Nato rund 30.000 Soldaten in Afghanistan stationiert. US-Vertreter haben eingeräumt, dass derzeit keine Seite den Krieg gewinnen kann. In den vergangenen drei Jahren sind die Islamisten wieder erstarkt und haben ihren Aufstand vor allem im Süden und Osten ausgeweitet.

Quelle: ntv.de

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