Sydney blickt nach vorn Terror-Lokal öffnet wieder
17.03.2015, 11:05 Uhr
Die Geiseln mussten stundenlang Fahnen mit islamistischen Losungen ins Fenster des Cafés halten.
(Foto: dpa)
Das Lindt-Café am Martin Place wird wohl für immer ein Wundmal inmitten in der australischen Metropole Sydney bleiben. Vor einem Vierteljahr nahm dort ein radikaler Islamist 17 Geiseln. Am Ende gibt es drei Tote. Doch der Schokohersteller betreibt das Café weiter.
Drei Monate nach der blutigen Geiselnahme in Sydney wird das belagerte Café wieder geöffnet. Das Lindt-Café am Martin Place im Zentrum der australischen Metropole sei renoviert worden und werde am Freitag wiedereröffnet, teilte ein Lindt-Sprecher mit.
Der Australien-Chef des Schweizer Schokoladenherstellers, Steve Loane, kündigte eine Gedenktafel zur Erinnerung an die beiden Todesopfer an. Er bedankte sich zudem für die große öffentliche Unterstützung, die die Firma darin bestärkt habe, "das Café wieder zu eröffnen und nach vorne zu schauen".
Der radikale Islamist Man Haron Monis hatte am Vormittag des 15. Dezember in dem Café 17 Menschen in seine Gewalt gebracht. Einige Geiseln konnten im Laufe der stundenlangen Belagerung fliehen. Nach über 16 Stunden stürmten dann Einsatzkräfte das Café. Eine Geisel, der 34-jährige Café-Manager Tori Johnson, wurde von Monis erschossen. Die 38-jährige Anwältin Katrina Dawson starb bei der Erstürmung des Cafés durch Polizeischüsse. Zudem kam auch Monis bei dem Einsatz ums Leben.
Die Geiselnahme hatte die Australier in einen Schockzustand versetzt. In den Tagen nach der Belagerung des Lindt-Cafés am Martin Place war der Platz mit Blumen, Bildern und anderen Erinnerungsstücken übersät. Wochenlang blieb das Café geschlossen und das Areal abgesperrt.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP