Dutzende Tote im Irak Terroristen kamen im Schlaf
10.08.2009, 11:50 UhrSeitdem sich die US-Truppen aus den irakischen Städten zurückgezogen haben, nehmen die Angriffe von Rebellen in dem Land zu. Bei den jüngsten Anschlägen starben mindestens 44 Menschen.

Irakische Frauen trauern um die Opfer des jüngsten Bombenanschlags in der Nähe von Mossul.
(Foto: dpa)
Bei mehreren schweren Bombenanschlägen sind im Irak mindestens 44 Menschen getötet worden. Im Dorf Chasna östlich von Mossul explodierten unmittelbar nacheinander zwei sprengstoffbeladene Lastwagen. 28 Menschen wurden getötet und 122 verletzt, berichteten Augenzeugen. Mehr als 30 Häuser seien zerstört worden, weshalb noch mit einem Anstieg der Opferzahl gerechnet wird. Sicherheitskräfte suchten unter den Trümmern nach Überlebenden.
Die neuerliche Gewalt nährt Zweifel an der Fähigkeit der irakischen Sicherheitskräfte, den Schutz der Bevölkerung zu garantieren. "Was haben wir den Terroristen angetan, dass sie unschuldige Menschen im Schlaf umbringen", rief eine entsetzte Frau, deren Gesicht blutverschmiert war. Ihr Mann und eine Schwester waren unter den Toten.
Anschläge gegen Tagelöhner

Die Anschläge nähren Zweifel daran, ob die irakischen Sicherheitskräfte die Bevölkerung ausreichend schützen kann.
(Foto: dpa)
In Bagdad starben bei der Detonation von zwei weiteren Autobomben mindestens 16 Menschen, 81 wurden verletzt. Die Anschläge richteten sich gegen Tagelöhner, die auf Jobs am Bau auf der Straße warteten.
In der Gegend um Mossul, der Hauptstadt der Provinz Niniweh, sind Schießereien und Bombenanschläge an der Tagesordnung. Dort ringen Araber und Kurden um die Vorherrschaft, was neue Spannungen auslösen und die Stabilität des Landes gefährden könnte.
Die Gewalt zwischen den Religionsgemeinschaften im Irak ist in den zurückliegenden 18 Monaten erheblich zurückgegangen. Dennoch gelingt es Extremisten immer wieder, Anschläge zu verüben, die die unerfahrenen und schlecht ausgerüsteten irakischen Sicherheitskräfte nicht verhindern können. Die US-Truppen hatten sich unlängst aus den irakischen Städten zurückgezogen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts