Belgien noch in Alarmbereitschaft Terrorverdächtige wieder frei
22.12.2007, 17:57 UhrWenige Stunden nach der Festnahme von 14 Terrorverdächtigen in Belgien hat ein Untersuchungsrichter alle wieder freigelassen. Das teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Die Sicherheitsbehörden betonten auch nach der Freilassung, dass sie einen Terroranschlag in den kommenden Tagen für möglich hielten.
Eine Koordinierungsstelle für Bedrohungsanalysen habe veranlasst, dass bis zum 2. Januar eine erhöhte Polizeipräsenz an wichtigen Plätzen in Brüssel und auf allen größeren Bahn- und Busstationen gewährleistet sei. Auch die Sicherheitsmitarbeiter der Verkehrsbetriebe in der Hauptstadt wurden zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert, wie sie normalerweise während der EU-Gipfelkonferenzen in Brüssel vorgeschrieben ist.
Die 14 Personen waren als mutmaßliche islamische Extremisten festgenommen worden. Den offiziellen Angaben zufolge wurden zwar Dokumente, nicht aber Waffen oder Sprengstoff beschlagnahmt. Es habe der Verdacht bestanden, dass sie den 2003 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilten tunesischen Ex-Fußballer Nizar Trabelsi befreien wollten. Trabelsi war 2001 festgenommen worden, als er einen Anschlag auf einen Fliegerhorst der belgischen Luftwaffe geplant hatte.
Zu den Festgenommenen gehörte auch die in Belgien lebende Witwe eines Selbstmordattentäters, der 2001 zusammen mit einem anderen Attentäter den Chef der gegen die afghanischen Taliban kämpfenden Nord-Allianz, Achmed Schah Massud, umgebracht hatte. "Wir hatten ausreichend Anhaltspunkte für eine terroristische Bedrohung und haben deswegen nicht gezögert, Verdächtige festzunehmen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Quelle: ntv.de