Politik

Südkorea beschuldigt den Norden Torpedo soll Schiff versenkt haben

Der Untergang der südkoreanischen Korvette "Cheonan" soll durch einen nordkoreanischen Torpedo verursacht worden sein. 46 Menschen starben bei dem Zwischenfall. Offiziell sind die Anschuldigungen aber nicht.

Die Korvette nach ihrer Bergung.

Die Korvette nach ihrer Bergung.

(Foto: AP)

Südkorea geht davon aus, dass eines seiner Kriegsschiffe von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde. Dies hätten gemeinsam mit den USA gesammelte Geheimdienstinformationen ergeben, meldete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Bei dem Untergang der Korvette "Cheonan" im vergangenen Monat waren 46 Seeleute ums Leben gekommen. Sorgen über einen neuen militärischen Konflikt zwischen den beiden koreanischen Staaten hatten die Börsen in der Region, aber auch in den USA belastet. Das südkoreanische Verteidigungsministerium wollte sich zu dem Bericht zunächst nicht äußern.

Keine offizielle Stellungnahme

Alle nordkoreanischen U-Boote seien mit schweren Torpedos mit 200-Kilogramm-Sprengladungen ausgestattet, zitierte Yonhap einen hochrangigen Militärvertreter. Der militärische Geheimdienst gehe davon aus, dass ein solcher Torpedo das südkoreanische Schiff versenkt habe. Das Präsidialamt in Seoul sei kurz nach dem Zwischenfall über diese Einschätzung informiert worden. Yonhap zufolge soll der Militärgeheimdienst die Marine bereits vor dem Zwischenfall am 26. März vor einem geplanten Angriff Nordkoreas gewarnt haben.

46 Seeleute waren bei dem Unglück gestorben.

46 Seeleute waren bei dem Unglück gestorben.

(Foto: AP)

Ein ranghoher Regierungsvertreter hatte wenige Tage nach dem Zwischenfall erklärt, Nordkorea trage nach bisherigen Untersuchungen wohl keine Schuld daran. Dem südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak wurde daraufhin vorgeworfen, er habe eine mögliche Verwicklung Nordkoreas heruntergespielt. Südkorea plant, das Wrack des gesunkenen 1200 Tonnen schweren Schiffes zu heben.

Ständiger Konflikt um Seegrenze

Das kommunistische Nordkorea hatte jegliche Verantwortung für den Untergang des Schiffes unweit der umstrittenen Seegrenze vor der Westküste zurückgewiesen. Dort war es in den vergangenen zehn Jahren zu zwei folgenschweren Seegefechten gekommen. Die Grenze im Gelben Meer war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 einseitig beschlossen worden. Nordkorea erkennt sie bis heute nicht an.

Die südkoreanischen Zeitung "Chosun Ilbo" berichtete unter Berufung auf nordkoreanische Dissidenten, Nordkorea habe Kamikaze-Teams ausgebildet, die als "menschliche Torpedos" dienen sollen. Bei Selbstmord-Einsätzen sollten sie mit Mini-U-Booten Torpedos oder Minen transportieren.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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